Abschied….

Wieder ein Abschied – wieder ein gebrochenes Herz…. Wir haben uns am letzen Donnerstag (25.01.2024) nun auch von unserem zweiten Herzens- und Seelenlabrador Max verabschieden müssen. Wieder völlig ungeplant, ahnungslos und so gar keine Zeit, das alles zu verstehen…

Am Dienstag, den 16.01. fiel uns auf, daß er eine leicht geschwollene Backe hatte – kennen wir schon – auch von seinem Bruder – Zahnschmerzen…. Also wir mit Mäxchen zum Haustierarzt – wir lagen richtig mit unserer Vermutung. Der sogenannte „P4“ war entzündet und tat ihm wohl weh.

Zunächst erst einmal Antibiotikum, um die Entzündung wegzubekommen. Leider hatte unser Tierarzt keines in Tablettenform da – mußte er bestellen. Aber per Spritze konnte er Max zumindest für die nächsten 24 Stunden helfen.

Mittwoch faß Max normal und übergab sich am späten Vormittag – auch nichts weltbewegendes, wer weiß, was der kleine Kerl unterwegs wieder „aufgesaugt“ hatte – ich habe ihn normalerweise ja im Blick aber hätte ja sein können…. Es blieb auch bei dem einen Mal Übergeben.

Donnerstag holten wir das bestellte Antibiotikum ab – normalerweise sind Tabletten für Max wie Leckerlies, rein in die Goschn und weg damit. Hier war er schon sehr eigen und hat die Tablette nur mit gefühlt 100 Gramm Wurst drumherum zu sich genommen (schlau war er ja schon immer:))

Freitag früh marschierte er zu seinem Freßtrog, schnupperte, fraß ein wenig und drehte sich dann wieder weg – sehr, sehr seltsam für einen Labbi. Ich konnte ihn dann aber nach ein paar Minuten wieder zu seinem Trog locken und er fraß dann auch wieder. Abends alles ganz normal. Er war munter, für sein Alter immer noch teilweise agil und spielte und schleppte seine Schmusetiere hin und her.

Samstag war er munter – wir waren Gassi und er fraß morgens ganz normal – am Abend auch und dann hatte er seine wilden 5 Minuten und tobte, wir spielten Verstecken und er war munter bei der Sache. Plötzlich hörten wir ein ganz seltsames und lautes Jaulen – kannten wir gar nicht von ihm. Wir dachten, daß ihm evtl seine Hüfte schmerzt (er hat zwei künstliche Hüften und die schon über 10 Jahre – wir wußten, daß er normalerweise noch einmal hätte operiert werden sollen, aber alle Tierärzte sagten, diese lange und schwere OP würden sie ihm nicht mehr antun und wir hatten soweit mit Tabletten alles im Griff. Er ist auch super gelaufen -nur das Aufstehen hat ihm öfters mal Schwierigkeiten bereitet). Kurz drauf erbrach er sein komplettes Abendessen. Wir waren ratlos und dachten an eine Magen-Darmgrippe.

Sonntag hat er nichts fressen wollen, kein Futter, kein Haferschleim (was ich sehr gut verstehe), keine Hühnersuppe, keine Milch (die er sehr gerne mal zwischendurch getrunken hat) – nichts – nur viel Wasser getrunken.

Er lag fast den ganzen Tag in seinem Körbchen und hat geschlafen – wir waren immer noch davon überzeugt, daß er sich einen Magen-Darm- Virus eingefangen hat.

Montag früh wieder nix und dann sind wir zum Haustierarzt, der uns aber gleich in eine Klinik geschickt hat, da er momentan kein Ultraschallgerät hat. Wir sind dort auch sehr schnell dran gekommen, haben die Symptome beschrieben und es wurde ein Ultraschall gemacht…

Magentumor am Magenausgang, inoperabel……..NEIN – DAS hatten wir nicht erwartet und waren dementsprechend geschockt und verstört. Wie das denn? Der kleine Mann hat sich doch überhaupt nichts anmerken lassen? Und so ein Tumor wächst auch nicht in 3 Tagen. Aber – gerade der Labrador ist super im Schmerz verdrängen und tut es oft so lange, bis es gar nicht mehr geht – leider ist es dann auch zu spät.

Wir bekamen erklärt, daß man ihn schon therapieren könnte mit Chemo und Bestrahlung, dazu muß er aber Fressen – und das tat der kleine Mann nicht.

Weder am Montag abend, noch am Dienstag… wir mußten ihm das Magenschonmittel und die Schmerzmittel mit einer Spritze ins Maul spritzen…. er hat die Zähne keinen Millimeter auseinander gemacht, eine Zahnlücke haben wir ausgenutzt und mit Schwung das Zeugs reingespritzt, so, daß der Schluckreflex das Zeugs runter brachte. Aber ich glaube, er hat uns dafür echt nicht wirklich geliebt.

Am Mittwoch war er etwas wacher und munterer, hat aber immer noch nichts gefressen und ist am nachmittag im Garten in die hinterste Ecke marschiert und hat rumgegraben und sich in die Kuhle gelegt. Offensichtlicher geht es gar nicht – er wollte „gehen“ und uns brach es fast das Herz.

Egoismus hinten angestellt und aus Liebe zum Hund haben wir dann den Haustierarzt angerufen und er versprach, am nächsten Tag zu kommen und ihn zu Hause zu erlösen. Den ganzen Abend saßen wir da und konnten nicht fassen, daß unser Mäxchen nun auch seine letzte Reise antritt. Er war doch 4 Tage vorher noch soo munter – er hat doch überhaupt keine Anzeichen gezeigt, daß es ihm nicht gut geht….Wir waren Sonntag mittag doch noch Gassi und er ist auch noch in seinem Garten auf und abmarschiert – stolz und mit hoch erhobenem Kopf. Wahrscheinlich seine Art, Abschied von allem zu nehmen.

Am Donnerstag morgen kam ich runter zu seinem Körbchen (Männe war in der Nacht noch zwei mal bei ihm, weil er raus wollte und mußte) und als ich ihn da so liegen sah, da wußte ich, daß wir keine Stunde mehr miteinander haben. Ich habe Männe geweckt, den Tierarzt angerufen, der war noch nicht in seiner Praxis – wir haben ihm die Situation auf Band gesprochen und mit Hilfe von unserem Nachbarn haben wir unseren Schatz ins Auto gebracht und sind in die Tierarztpraxis gefahren. Wir waren noch kurz vor Beginn da – es war noch keiner da und so konnten wir Mäxchen gleich hineinbringen und der Tierarzt meine auch: Wir müssen ihn jetzt erlösen.

Gezweifelt habe ich keine Sekunde aber es tut soooo weh, einen solchen treuen Freund zu verlieren. 13,5 Jahre immer an unserer Seite, er hat uns nie enttäuscht, er war IMMER freundlich und gut gelaunt und wir haben oft im Spaß gesagt, wenn Mäxchen mal stirbt, sein Schwanz wedelt noch weiter….

Diese beiden Labradore haben unser Leben soooo bereichert und so viel lustiger, aufregender, schöner und spannender gemacht. Sie haben uns blindes Vertrauen geschenkt und so viel Liebe. Für mich war die Zeit mit ihnen viel zu kurz, so gerne hätte ich noch monatelang meine Bananen mit ihnen geteilt, sie den Joghurtbecher ausschlecken lassen, ihre Pfötchen nach nassen Spaziergängen sauber gemacht, ihr abendliches Schnarchen im Wohnzimmer gehört, wäre gerne noch Kilometer mit ihnen Gassi gegangen und hätte gerne sämtliche Tierarztrechnungen gezahlt….

Es ist sehr ruhig hier im Haus – morgens nach unten zu gehen und in keine Äuglein zu blicken, die zum Leuchten anfangen, wenn sie Frauchens Füße auf der Treppe sehen und sie dann schnell ins Wohnzimmer rennen, um Frauchen ihr Lieblingsschmusetier zu bringen… (Ben hat immer seine Bettdecke gebracht), die „Märsche“ nach dem Gassi gehen dann in die Küche und der prüfende Blick in den Hundetrog: Ist denn schon der Tisch gedeckt? Ist das Fressen schon angerichtet?Nee – dann mal schnell, Frauchen…

Sie fehlen beide – Max nach Bens Tod vielleicht noch etwas mehr, weil er viel von unserem Schmerz nach Bens Tod aufgefangen hat – die Routine blieb ja die gleiche, Gassi gehen, Fressen machen, ein Vierbeiner ist ja noch da und schnacht und hält uns auf Trab….. und nun schnarcht nichts mehr, keiner will Gassi gehen… Wir haben unser Leben nach ihnen ausgerichtet und nun stehen wir etwas planlos da……

Es schmerzt tief – die Erinnerungen ebenso, aber oft bringen sie auch ein Lächeln oder sogar Lachen hervor. Und irgendwann wird der Schmerz des Verlustes den schönen und liebevollen Erinnerungen, die wir mit einem Lächeln erzählen können, weichen…. hoffe ich. Ich fühle mich gerade wirklich wie amputiert – die beiden waren die letzten knapp 14 Jahre meine Lebensaufgabe und es hat sich wirklich sooo viel um sie gedreht – und ich habe es sooo gerne gemacht.

Ich glaube, wir haben den beiden ein wirklich tolles Leben bei uns ermöglicht, sie hatten es sehr gut bei uns, wir haben sie wirklich als Familienmitglieder angesehen und behandelt - und sie waren FAMILIE.

So – und nun werden wir uns nächste Woche mit einer Woche Urlaub ablenken – abschalten – versuchen, das alles etwas einzusortieren und ebenfalls versuchen, ohne Hund klarzukommen – vorerst 🙂 denn: Ein Leben ohne Hund ist möglich – aber sinnlos……Pläne für ein neues „Familienmitglied“ haben wir erst mal nicht -man kann die beiden nicht ersetzen so wie ein Auto – aber man weiß ja nie, wann und zu welchem Anlass so ein 4-Beiner mal wieder unsere Wege kreuzt…..

Machs gut – mein Mäxchen – bis bald – du und dein Bruder Ben waren als Hunde die besten Menschen, die ich/wir zum Freund haben konnte. Ihr hattet immer nur ein Ziel: Mir/uns euer großes Herz zu schenken. Wenn ich an euch denke, lächele ich aber mein Herz ist schwer und schmerzt. Intensiv, aber für mich/uns viel zu kurz war der Weg, den wir gemeinsam gehen durften…
Und wenn ich hier gehe, dann hoffe ich, du und Ben stehen an der Himmelspforte und warten auf mich …❤️❤️❤️

Veröffentlicht von Kerstins Reisefotos und mehr...

Reisefreudig, Fotografie-süchtig, fast immer gut gelaunt, Optimistin... Fotografie ist mein Leben - meine Leidenschaft - mein Yoga

31 Kommentare zu „Abschied….

  1. Ach Kerstin…. da sitze ich jetzt und weine mit dir. Aber dieser Schmerz ist die Rechnung für die schöne Zeit, die wir mit unseren 4-Beinern gehabt haben und die Quittung danach, das sind die Erinnerungen!
    Macht‘s gut!
    VG
    Christa

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    1. Liebe Christa – ganz lieben Dank – ja, das ist genau so und ich bin dankbar für die gemeinsame Zeit und gerade etwas egoistisch, weil ich meinen kleinen Kerl gerne wieder /oder noch hätte. Aber ich tröste mich mit dem Gedanken, dass er jetzt keine Schmerzen mehr hat und er wieder bei seinem Bruder ist…
      Liebe Grüße Kerstin

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    1. Lieber Roland – vielen Dank für dein Mitgefühl- ja – er war ein toller kleiner Kerl und wird furchtbar vermisst …. Aber da müssen wir durch
      Lg Kerstin

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  2. Was soll man da schreiben ? Ein Beitrag der einen wirklich sehr traurig macht. Da wird es schon leicht emotional. Sowas in der Art kann nur eine Hundeliebhaberin schreiben. Ich wünsche Kraft und ja wer weiß wann wieder ein Vierbeiner bei euch zuhause einziehen darf. Egal ob Hund oder Hündin, eine fürsorgliche Familie wartet auf denjenigen oder diejenige.

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    1. Ganz lieben Dank für deine Worte – wir vermissen unseren kleinen großen Mann sehr und er fehlt überall … es ist so ruhig im Haus …aber da müssen wir durch und vielleicht tapsen ja doch irgendwann wieder Pfötchen durchs Haus…., 😏

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      1. Ja es wird leichter werden. Brauchst jedoch Zeit! Meine Katze Kira hat mich 20 Jahre begleitet und ihr Verlust lag nur wenige Jahre zurück liegen und doch fehlt sie immer noch. Ich wünsche du j das beste! Liebe Gedanken

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      2. 20 Jahre – das ist eben auch eine sehr lange Zeit – danke schön für die liebe Gedanken, die ich dir gerne zurück schicke.

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