Whitehorse/Haines/Gustavus und ungeplant Juneau – Haines Junction

Donnerstag, 07.08.2014

Irgendwie hatten wir ein kleines Problem mit der Uhrzeit – wir waren ja ständig zwischen Kanada und Alaska unterwegs und diese beiden Staaten haben einen Zeitunterschied von einer Stunde – wars gerade noch 13 Uhr, konnte es passieren, daß es 5 Minuten später eben 14.05 Uhr war. Oft ziemlich verwirrend, bis ich es aufgab, auf die Uhr zu schauen… es war ja Urlaub 🙂

Kanada Alaska

Wir fuhren also von Tok nach Whitehorse – eine echt gewaltige Strecke – knapp 650 km. Aber wie gesagt, der Weg ist/war das Ziel und so fanden wir wieder wunderschöne Plätze und Aussichten und genossen die Fahrt.
Whitehorse ist die Hauptstadt des Territoriums Yukon in Kanada – sie hat rund 26.700 Einwohner. Ab 1896 war Whitehorse ein wichtiger Umschlagplatz für die Versorgungsgüter der Goldsucher. Seit 1900 verband eine Eisenbahnstrecke der White Pass und Yukon Railroad die Hafenstadt Skagway (Alaska) – die stand als nächstes auf unserer Liste – mit Whitehorse.

Gegen 17 Uhr kamen wir in Whitehorse an – kurzes Zimmer beziehen im Hotel und dann einen ausgiebigen Spaziergang durch den Ort – reservierten in einem Restaurant einen Tisch und marschierten zurück ins Hotel. Dort legten wir uns noch mal ein Stündchen aufs Ohr, trabten dann zu unserem Restaurant, hatten einen netten Abend dort und marschierten wieder zurück ins Hotel und lagen gegen 23 Uhr in den Federn. Erledigt – die Fahrt und das ständige Ein- und Aussteigen zwecks Fotostopps hatten uns erledigt.

Freitag, 08.08.2014

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Skagway – nicht, ohne uns einmal 30 Meilen verfahren zu haben – okay mein Fehler, aber wenn die Kreuzung nicht als Kreuzung zu erkennen war und wir einfach an der Abbiegung vorbei gefahren sind.. Also im Galopp zurück und trotzdem noch einen Stopp an einem Touristen Park mit Husky Welpen gemacht (ich hätte sofort einen kleinen Husky mitgenommen, wenn es funktioniert hätte)

Skagway ist eine ehemalige Goldgräberstadt und seit dem 25. Juni 2007 ein selbständiger Borough in Alaska (USA).[1]Skagway war für die Goldgräber beim großen Klondike-Goldrausch im Jahre 1898 ein wichtiger Stützpunkt und Ausgangspunkt für die Routen über White und Chilkoot Pass. Heute hat der Ort etwa 900 Einwohner.

Das kleine Städtchen ist so wunderschön, wir waren richtig traurig, daß wir nicht mehr Zeit hatten – wir mussten unsere Fähre nach Haines bekommen – hier mal ein paar Eindrücke von der – ich empfand es zumindest so – kleinen Westernstadt.

Und so mußten wir diesen wunderschönen kleinen Ort schnell wieder verlassen – drauf auf die Fähre und ab nach Haines, was wir nach 1,5 Stunden erreichten. Leider war das Wetter auf der Überfahrt recht unfreundlich zu uns – das änderte sich auch in diesem überschaubaren und kleinen Ort auch nicht.

Nachdem wir unsere Koffer erst mal 2 superenge und steile Treppen hochgehievt hatten, machten wir uns auf den Weg, den Ort zu erkunden. Leider regnete es und so waren die Aussichten eher grau…
Am Nachmittag fuhren wir zum Flugplatz bestätigten wir unseren Flug nach Gustavus und Abend aßen wir im hoteleigenen Restaurant und erfuhren einiges an Geschichte über den Ort und auch das Hotel.

Samstag, 09.08.2014

Um 7 Uhr hieß es aufstehen – gegen 9.00 Uhr verließen wir unser schnuckeliges und rustikales kleines Hotel und begaben uns zum Flugplatz – das Wetter war alles andere als vertrauenerweckend, es schüttete, es war grau in grau und Sicht hatte man kaum. Ich war nicht wirklich glücklich bei dem Gedanken, mich hier in die Lüfte schwingen zu müssen. Aber Augen zu und durch…

Und dann gings los -der Pilot und wir beide hoppelten über die Startbahn und dann gings ab nach oben… Ich bin überhaupt kein Schisser in Sachen Fliegen und oft ist es mir ohne Turbulenzen fast zu langweilig, aber hier war mir sehr blümerant. Es wackelte und wir schaukelten hin und her und ich war soooo sooo froh, als wir in Gustavus gelandet sind. Dort schüttete es und von daher blieb uns nichts anderes übrig, als uns in unserem Zimmer im Motel aufzuhalten und auf das Abendessen zu warten. Recht rustikal aber gut und dann begaben wir uns auch schon wieder ins Bett – der Regen hatte sich zum Dauerregen entwickelt.

Sonntag, 10.08.2014

Um 8 Uhr mußten wir am „Hafen“ in Gustavus sein, wir hatten Plätze auf einer Fähre gebucht und wollten noch mal entlang der Gletscher fahren. Das Wetter war unterirdisch, es regnete, was vom Himmel kam, es war nasskalt und ungemütlich und wir saßen die meiste Zeit auf der Fähre im überdachten Bereich und waren sooo froh, daß wir diese „Gletscherfahrt“ in Seward bei blauem Himmel und strahlenden Sonnenschein erlebt hatten. So saßen wir halt „unten“, schauten aus dem Fenster, wenn es etwas zu sehen gab und harrten der Dinge, die da noch kommen sollten.

Ab und an gingen wir doch mal hoch aufs Außendeck, schauten uns die im Nebel liegende Natur an, sahen ein Ipad seine letzten Züge machen (oldfashioned, wie ich bin, hatte ich eine Fotokamera um den Hals hängen, die Youngsters haben heute das Ipad und halten sich dieses Brett dann zum Fotografieren vor den Kopf und wenn man nicht aufpasst, schlittert einem das aus der Hand und knallt auf den Boden – im Schlimmsten Fall zerspringt das Display in gaaanz viele Teile und das Ding ist hin – so passiert auf diesem Ausflug – teure Angelegenheit).
Wir hatten auch Kanuten an Bord – die einen ließen sich absetzen, die anderen stiegen zu – also bei DEM Wetter hätte ich ich auf Paddeln nun wirklich keine Lust gehabt, aber jeder so, wie er mag.

Nach 6 Stunden war dieser Ausflug beendet, wir haben einige schöne Ausblicke gehabt, aber alles in allem war der Ausflug einfach durch schlechtes Wetter nicht wirklich ein Highlight. Wir waren froh, daß wir wieder von Bord konnten – ließen uns zurück in unser Motel fahren und packten dann unsere Tasche. Dann hieß es auch – ab zum Flugplatz und zurück nach Haines.

Am Flugplatz angekommen der Schock: Es geht heute kein Flieger mehr nach Haines – die Sicht ist zu schlecht, das Wetter zu unbeständig. Ähm, wir müssen heute aber wieder zurück, weil wir heute auch noch weiterfahren müssen, wir müssen ja in unserem Zeitplan bleiben, unsere Zimmer sind in den verschiedenen Hotels vorgebucht und diesen Reiseplan würden wir gerne beibehalten. Nein, nach diversen Telefonaten der Bodencrew die Aussage: Kein Flug mehr nach Haines – Wetter zu schlecht. Shit, shit, shit…. Weitere Telefonate wurden geführt, Kopfschütteln und dann die Aussage: Ein Pilot würde jetzt noch fliegen, allerdings nicht nach Haines, sondern nach Juneau. Also das lag ja so gar nicht auf unserer Reiseroute. Egal, Hauptsache raus aus Gustavus, wer weiß, ob morgen ein Flug geht (Man muß dazu sagen, daß die Flieger nur so kleine Sportflieger sind, max. 5 Personen an Bord).
Wir also entschieden, daß wir diesen Flug nehmen und rein in das Fliegerchen…. Wenn ich euch sage, daß ich auf dem Hinflug Schiss hatte, war das gar nix im Vergleich zu diesem Flug. Ich dachte wirklich, wir schaffen das nicht und stürzen ab. Ich hatte Angst, richtige schlimmeAngst – der Flieger ging nach vorne und dann wieder zurück, wir wurden nach links und rechts geschoben, es wackelte, der Flieger hüpfte und ich wollte, daß das ganz schnell vorbei ist und diese 45 Minuten waren die längsten meines Lebens.
War ich froh, als wir in Juneau gelandet sind, ich hatte total wackelige Beine. Wir sind dann in Juneau gleich zum Schalter und wollten einen Flug nach Haines buchen – was soll ich euch sagen? Heute geht keiner mehr, Wetter ist zu schlecht, da fliegt keiner. Ob morgen geflogen wird, ist fraglich, Wettervorhersage ist schlecht. Ja Kruzifix, wir müssen zurück nach Haines. Da steht unser Auto und von dort aus wollen wir weiterfahren. Wir erkundigten uns nach Alternativen und erfuhren, daß es wohl eine Fähre von Juneau nach Haines gibt, die knapp 6 Stunden braucht. Gut, bevor wir zurück schwimmen müssen, haben wir uns dafür entschieden.
Natürlich mußten wir uns dann auch noch ein Hotel suchen, das ging aber recht flott, wir ließen uns dann von einem Taxi dort hin fahren, mußten warten, weil die Zimmer nicht fertig waren. In der Zwischenzeit gingen wir im hoteleigenen Restaurant (ein Inder) zum Abendessen, ich konnte nix zu mir nehmen, mir war vor lauter Fluggeschaukel noch total komisch. Nach dem Essen sind wir sofort auf unser Zimmer, ins Bett – mein Fuß war noch nicht richtig im Bett und ich war schon im Land der Träume… Was für ein Tag!

Montag 11.08.2014

Nachdem wir gefrühstückt hatten, machten wir uns auf den Weg zur Fähre, wir wollten auf keinen Fall zu spät kommen und waren überpünktlichst da, marschierten auch als einer der ersten an Bord und suchten uns zwei schöne Plätzchen zum Rausgucken.
Leider war mit Rausgucken nicht viel – wie auch oben in der Luft war auch unten auf dem Wasser die Sicht sehr schlecht und unsere Fähre ließ in einer Tour das Schiffshorn tuten.. Man sah wirklich kaum die Hand vor Augen geschweige denn ein Schiff in nächster Nähe.

Was waren wir froh, als wir nach knapp 6 Stunden den kleinen Hafen von Haines erblickten und wie freuten wir uns, daß wir dort abgeholt und zu unserem Auto gefahren wurden.

Wir hatten von unterwegs unser Reisebüro angerufen, die mussten für uns ja umbuchen bzw. unser Hotel für die vergangene Nacht stornieren und selbst nach Tok, da wo wir eigentlich heute hin müßten, schafften wir es auch nicht mehr. Also machten wir uns auf den Weg nach Haines Junction, wo wir in der Dalton Trail Lodge noch ein Zimmer bekamen.
Dort angekommen, wurden wir mit nettem Schwitzerdütsch begrüßt – war das eine Freude 🙂 Und dann die Aussage, daß es heute Zürcher Geschnetzeltes und Spätzle gab, ließ uns ein dickes Grinsen ins Gesicht wachsen. Ein wenig „Heimatgefühl“ nach dem doch nicht ganz so gelungenen Ausflug nach Gustavus.
Am Abend saßen wir noch sehr nett an der Bar der Lodge und gönnten uns noch zwei Bierchen, bevor wir auch da dann glücklich in die Betten sanken.

Dienstag, 12.08.2014

Nach dem Frühstück wanderten wir noch ein wenig nahe gelegenen See umher, bevor wir uns auf die Weiterfahrt zurück nach Tok machten.

Unterwegs fanden wir sooo schöne Plätzchen und hielten wirklich sehr oft, um all diese wunderschöne Natur festzuhalten. Alaska- du zeigtest dich von deiner allerschönsten Seite – gerade nach den letzten Nebeltagen saugten wir diesen Sonnenschein richtig ein.