Ostsee/Sylt

Ostsee – wir kommen

Nachdem wir uns monatelang Gedanken über unsere Kreuzfahrt gemacht hatten – findet sie statt oder nicht – bekamen wir ziemlich kurzfristig dann die Absage und mussten uns relativ schnell eine Alternative suchen. Bedingt durch Corona und diverse „Hochrisikoländer“ beschlossen wir daher, in good old Germany zu bleiben und entschieden uns für die Ostsee und Sylt. Beginnen wollten wir an der Ostsee – Weissenhaus war unsere Anlaufstelle. Nach einem Zwischenstopp bei meinen Eltern zu Hause in Schlüchtern gings am Samstag dann gen Norden. Die A7 ist ja nicht wirklich schön zu fahren, Geschwindigkeitsbegrenzungen, Baustellen und Staus sind da ja immer inbegriffen. Nun gut – nutzt ja nix – wir fuhren los und es ging auch erstaunlich gut, so dass wir sogar noch einen Abstecher über Hamburg machten.

Wir marschierten erst an der Elbphilharmonie vorbei, gönnten uns eine Lachssemmel und fuhren dann noch in Richtung Binnenalster und Rathaus – dort gab es noch einen Kaffee und dann ging es Richtung Weissenhaus. Nach einer guten Stunde Autofahrt dort angekommen, packten wir aus und sahen uns etwas um, bevor es dann auch schon Abendessen gab – im „Bootshaus“. Der Blick von der Terrasse des Bootshauses direkt auf die Ostsee – sooo herrlich. Es war zwar recht windig, aber wir saßen ja innen.

Noch etwas angeschlagen von der ganzen Fahrerei, Baustellen auf der Autobahn und Umfahren von Staus machten wir uns nicht zu spät in Richtung Betten auf und fielen auch schon bald in einen tiefen Schlaf.

Weissenhaus und Heiligenhafen:

Fragt mich nicht warum – ich hatte am Sonntag um sechs Uhr ausgeschlafen, gönnte mir erst mal eine Tasse Kaffee im Bett und vergnügte mich mit einem Buch. Um kurz nach acht hielt ich es nicht mehr aus und machte mich auf eine kleine Entdeckungsrunde – die steife Brise hielt immer noch gut an:

Nachdem wir etwas in unserem Ressort herumgewandert sind, fuhren wir zum Corona- Testzentrum – 5 Minuten von uns entfernt – das Ganze ging zügig über die Bühne. Danach fuhren wir nach Heiligenhafen – erst liefen wir am Hafen und am Wasser entlang – gönnten uns zum verspäteten Mittag einen richig leckeren dänischen Hotdog und dann erkundeten wir die nette Ortsmitte.

Kampf der Möwe mit dem Aal

Das war ein Schauspiel – da kam eine Möwe im Sturzflug übers Wasser, fing sich einen Aal und dann begann der Kamp. Der Aal wandt sich und kämpfte um sein Leben, die Möve kämpfte sich mit dem Aal ab, fast hätte er es zurück ins Wasser geschafft, aber in letzer Sekunde zog er den Kürzeren und verschwand im Hals der Möve – wir haben ihn da auch noch Zucken gesehen – so ist Natur eben auch- teilweise brutal.

Nach diesem Schauspiel fuhren wir über die imposante Fehmarnsundbrücke nach Fehmarn – dort in Burg auf Fehmarn gab es Kaffee und Kuchen, wir fuhren dann noch nach Puttgarden und schauten an den Verladestationen vorbei, bevor es wieder nach Weissenhaus ging. Abends ins Bootshaus zum Essen, wo wir doch tatsächlich Heino Ferch antrafen. Der saß hinter uns mit Drehbuch und wir kamen in ein kurzes Gespräch. Aber auch solche Schauspieler wollen in Ruhe ihr Abendessen geniessen und so kümmerten wir uns wieder um uns selbst.

Mit dem E-Bike nach Lütjenburg

Heute wollten wir mal mit den E-Bikes eine Tour machen. Nachdem ich mich im Internet schlau gemacht hatte, in welchem Ort Heino Ferch dreht (er war zwar beim Frühstück auch wieder ganz in unserer Nähe, aber sooo aufdringlich bin ich dann doch nicht), beschlossen wir, dort einmal vorbei zu fahren. E-Bikes konnte man im Hotel leihen und so ging es dann los. Erst nach Weissenhaus zur Corona-Teststation, dann wieder zurück, am Wasser entlang, wunderschöne Radwege mit tollen Fotostopps bis nach Lütjenburg- so ein entzückener Ort.

An diesem Abend gab es im „Bootshaus“ keinen Platz mehr für uns – überhaupt war das Thema „Essen gehen“ relativ schwierig, da durch die Corona-Auflagen die Plätze in den Restaurants deutlich reduziert waren. Hier an der Ostsee ging es noch – später auf Sylt sollte ein Tisch am Abend zum Essen fast so wie ein Lotteriegewinn werden… Wir fuhren wieder nach Heiligenhafen und kehrten bei „Gosch“ ein – leckerer Fisch und zwei kühle Bierchen machten uns beide glücklich.

Hier sind wir schon wieder in Weissenhaus – das Schloss! Man merkt schon, dass es im Sommer im Norden länger hell bleibt – hier war es bereits kurz vor 23.00 Uhr.

Moin Timmendorf

Unser heutiges Ziel hieß Timmendorf bzw. Timmendorfer Strand. Bei schönem Wetter – sonnig, warm und kein Wind – fuhren wir los. Wir hatten keine Idee und begaben uns einfach ins Zentrum und liefen los – am Strand entlang – herrlich.

Wir kehrten wieder bei Gosch ein und fuhren weiter nach Scharbeutz zu Achims ehemaligem Kollegen, der uns zum Kaffee eingeladen hatten. Dort genossen wir einen herrlichen Blick von der Terrasse aus auf die Ostsee und einen sensationellen Rhabarber-Erdbeerkuchen – vom Herrn des Hauses eigenhändig gebacken. Danach gabs noch ein Gläschen Weisswein und gegen 17.30 Uhr macht wir uns wieder auf den Heimweg. Immer noch gut gesättigt, ließen wir das Abendessen ausfallen und begaben uns noch auf einen Cocktail in die Bar. Danach gings aufs Zimmer und auch relativ schnell ins Bett.

Kellersee, Eutin und Plön

Heute stand Eutin auf dem Plan – nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg und kamen an dem wunderschönen Kellersee vorbei. Natürlich musste ich dort erst mal ausssteigen und ein paar Fotos machen.

Weiter gings nach Eutin – ein wunderschönes und gemütliches Örtchen. Das Schloss war leider geschlossen, aber wir liefen etwas um den See herum und genossen das Schloß dann von außen. Wir liefen noch etwas durch den wunderschönen Ort und gönnten uns ein leckeres Eis.

Wir entschieden uns, noch einen Abstecher nach Plön zu fahren – ebenfalls ein ganz toller und gemütlicher Ort. Hach – hier könnte ich auch leben.

Den späten Nachmittag genossen wir im SPA in unserem Hotel – wir waren fast alleine da. Am Abend hatten wir wieder einen Tisch im Bootshaus und nachdem wir uns einen Cocktail gegönnt hatten, kamen wir mit einem Pärchen ins Gespräch und wir tranken noch zwei Cocktails zusammen – ein dritter wurde kategorisch abgelehnt, weil die beiden am nächsten Morgen wieder nach Hause nach Koblenz fahren mußten. Es war auch genug – ich bin ziemlich schnell eingeschlafen.

Mit dem Auto ein wenig an der Küste entlang

Heute hatten wir „keinen Plan“ – wir wollten einfach ein wenig durch die Gegend fahren. Herr Ferch war beim Frühstück wieder dabei – seinen Hinterkopf musste Achim mir ablichten 🙂 Wir fuhren aufs Geradewohl los und entdeckten so nette, kleine Orte und Ausblicke.

Am Nachmittag genossen wir den Strandkorb bei knackigen 30 Grad in der Sonne – mit einer netten Erdbeerbowle kühlten wir uns etwas von innen ab – in die Ostsee trauten wir uns bei knappen 18 Grad dann doch nicht. Leider ging es danach schon wieder ans Packen und unsere Zeit an der Ostsee fast vorbei. Am Abend genossen wir noch einen schönen Sonnenuntergang direkt am Schloß beim Japaner – sehr leckeres Essen und das war dann auch schon wieder unser letzer Tag in Weissenhaus. Aber – wir kommen wieder – ganz sicher.

Moin Moin Flensburg

Am Freitag nach dem Frühstück ging es für uns Richtung Sylt – wir wollten noch einen Abstecher über Flensburg machen. Männe kannte das noch nicht und ich war „in meinem früheren Leben“ schon zwei mal dort. Wir kamen gut durch und waren zur Mittagszeit da – haben auch gleich sehr zentral einen Parkplatz gefunden und liefen ein wenig durch die Stadt

Wir machten noch einen Abstecher über Glücksburg und genossen den Blick aufs Schloß und dann mussten wir uns schon beeilen, unseren Autozug nach Sylt zu bekommen, diesen Platz fürs Auto hatten vor wohlweislich vorher gebucht. Also auf nach Niebüll und dann drauf auf den Zug. Und dann gings über den Hindenburgdamm nach Westerland – spannend!!!!

Es war schon interessant – in der Früh fuhren wir bei herrlichstem Sonnenschein an der Ostsee los – in Flensburg war es auch noch sonnig und warm – in Niebüll wurde es windig und bewölkt und auf Sylt wars dann locker 10 Grad kälter als in Weissenhaus an der Ostsee. Aber dafür sind wir ja auch an/in der Nordsee und das ist halt ein komplett anderes Wetter dort.
Wir fuhren noch ein wenig herum und erkundeten Kampen – dann gings nach Keitum zu unserem Hotel – dem Severins.
Ich war im ersten Moment etwas enttäuscht über unser „Zimmer“ – es war eine Art Apartment mit Schlaf- und Badezimmer mit kleinem Wohnzimmer oben – dann ging es eine steile Treppe hinunter ins Souterrain mit nochmals einem Schlafzimmer, Badezimmer und einer eigenen Sauna. Unten war es halt „dunkel“. Wir waren durch unsere hellen und lichtdurchfluteten Zimmer bzw. Suiten in Weissenhaus echt verwöhnt – wobei ich das Severins kannte – ich habe hier 2018 mal ein Wochenende verbracht. Hier hatte ich für eine Versicherung ein Event fotografiert und bewohnte eine riesige Luxussuite für mich alleine… Aber nach dem Auspacken, dem leckeren Abendessen mit netter Weinbegleitung und einer ordentlichen Mütze Schlaf ließ mich am nächsten morgen bei Sonnenschein sehr zufrieden aufwachen. Ich machte mich kurzerhand per pedes (Männe schlief noch) auf zum ersten „sighteeing“ in Keitum.

Keitum, Rantum und Hörnum – einfach nur wunderschön

Hach, ich war schon wieder schwer verliebt in Sylt! Nach meinem frühen Ausflug machten wir uns auf zum Frühstück und nachdem es recht sonnig war, trödelten wir auch gar nicht lange rum und fuhren los. Wir wollten Sylts Süden – Hörnum und Umgebung – erkunden. Also rein ins Auto und los. Wir fuhren zunächst nach Rantum und machten dort den ersten Halt – soooo schöne Häuser. ich liebe ja diese roten oder weissen Klinkerfassaden und Reetdächer – wunderschön.

Und wie wir da so spazieren laufen, sehe ich einen Fahrradverleih – wir uns angeguckt – wenn nicht jetzt, wann dann – reinmarschiert, E-bikes ausgeliehen und los ging es nach Hörnum. Ich hab immer gedacht, die Aussage „Auf Sylt hast du immer Gegenwind“ ist Blödsinn – ich kanns nur bestätigen. Aber a) macht es in dieser schönen Gegend überhaupt nix aus, b) hatten wir ja e-bikes und c) gibts auf Sylt eher weniger dramatische Anstiege, die man mit dem Fahrrad bewältigen muß. Die Fahrt nach Hörnum war super und Hörnum an sich hat uns auch sehr gut gefallen. Ich mußte nach Robbe „Willi“ schauen, der ließ sich leider nicht blicken (der schwamm 2018 ganz happy im Hörnumer Hafen auf und ab und steckte seine goldige Nase ständig aus dem Wasser). Vielleicht gibts ihn auch gar nicht mehr.
UPDATE: Willi ist/war weiblich und müsste eigentlich Wilhelmine heißen. Willi lebt leider nicht mehr – ab und an läßt sich noch die Robbe Sylta im Hörnumer Hafen sehen.
Wir fuhren mit dem Rad durch Hörnum und dann marschierten wir im Sand zum „Ende der Insel“ und konnten Amrum entdecken.

Wir fuhren mit dem Rad dann wieder nach Rantum zurück und von dort gings mit dem Auto wieder nach Keitum.
Samstag abend – Essen gehen – zu Pandemiezeiten auf Sylt nicht einfach – wir bekamen weder in den 5 oder 6 Lokalen, die wir telefonisch anfragten, einen Platz noch im hotelinternen HOOGs – Roomservice war angesagt. Aber gar nicht sooo schlimm – es war ja Fußball EM und die Deutschen spielten an diesem Abend gegen Portugal – wir haben also den „room service“ genossen und fern geschaut. Und wir wurden auch mit einem Sieg gegen die Portugiesen belohnt – darauf gönnten wir uns noch ein kleines Fläschchen Wein aus der Minibar und mit Sieg und Wind und Radtour schliefen wir auch bald und schnell ein,

Sylter Ellenbogen und List

Heute hieß es für uns ab in den Norden von Sylt – dem Ellenbogen. Der Ellenbogen liegt in einem Naturpark – um dort hin zu kommen, muß man eine Maut in Höhe von 6 Euro (PKW) zahlen – damit wird dieser Naturpark erhalten. Gut – die Straße hatte ihre besten Zeiten auch schon hinter sich….
Wir hielten zunächst am Leuchtturm List Ost und genossen bei einer wirklich „steifen Brise“ den Ausblick auf die wilde Nordsee und ewig lange Sandstrände. Hier befindet sich auch der nördlichste Punkt Deutschlands und es sind nur gut 4 km bis zur dänischen Halbinsel Romo – die beiden o’s bitte schräg durchgestrichen.

Wir fuhren dann noch bis zum „Ende“ des Ellenbogens – dort war der Wind wirklich richtig heftig. Da sind wir auch noch mal ausgestiegen und habe die Fähre nach Romo gesehen – dann gings nach List – Mittagessen – und wo sind wir gelandet? Genau – wie auch schon in Heiligenhafen jetzt hier auch bei Gosch – und zwar im allerersten Gosch und der „nördlichsten Fischbude“.

Hier gabs für uns ein nettes Fischgericht und danach noch ein Espresso und dann machten wir uns wieder auf den Weg zurück nach Keitum. Vorher schauten wir aber noch, wo die Reichen und Schönen wohnen – und wo es wunderschöne Villen mit prächtigen Gärten und ewigen Auffahrtswegen gab. An der berühmten „Kupferkanne“ kamen wir auch noch vorbei, aber wir waren noch satt vom verspäteten Mittagessen und liefen nur einmal runter zum Meer, daß sich gerade zurückzog und dann gings wieder in Richtung Keitum.

Abends hatten wir mit Ach und Krach wieder einen Tisch im Hoogs und auch an diesem Abend gingen wir relativ zeitig ins Bett – die „Luft“ hatte uns müde gemacht.

Westerland und Oma Wilma

Heute früh war das Wetter bescheiden und so machten wir einen Ausflug nach Westerland. Es ist wohl wie immer: Wenn das Wetter nicht mitspielt, sind die schönsten Plätze einfach „langweilig“. Also mir hat Westerland nicht viel gegeben, es war grau in grau und trist, wir liefen einmal komplett durch die Stadt, nachdem wir 30 Minuten lang einen Parkplatz gesucht hatten. Ein paar Mitbringsel besorgten wir sowie für jeden von uns ein paar gescheite Gummistiefel – wir hatten nämlich für den nächsten Abend eine Wattwanderung gebucht. Danach machten wir uns wieder auf den Heimweg, kehrten bei Oma Wilma zu Kaffee und Kuchen ein, nachdem wir dort nicht einmal einen Tisch zum Abendessen bekamen.


Männne mußte am Nachmittag länger geschäftlich telefonieren und so machte ich mich nochmals auf den Weg und entdeckte einen gemütlichen kleinen Bücherladen – die Bücherdeele. Ich erstand einen Roman “ Ein Sommer auf Sylt“ von Lena Wolf – sehr schön zum Lesen und marschierte noch etwas in Keitum herum. Am Abend hatten wir einen Tisch im Dorfkrug in Kampen reservieren lassen – vom Concierge des Severins. Anders hätten wir keine Chance gehabt. Uiii – da essen und trinken die Reichen und Schönen. Wir fühlten uns kurz mal so. Die Preise dann diesem Publikum dementsprechend angeglichen – trotzdem gönnten wir uns einen Aperitif. Das Essen war gut, der Wein passend und als Absacker gab es für Achim noch einen speziellen Gin Tonic. Dann ging es wieder nach Hause nach Keitum und auch ganz schnell ins Bett (gute Seeluft und so – ich war abends echt immer richtig müde).

Rotes Kliff und Hundeeis

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Roten Kliff- muss man auch mal gesehen haben. Eigentlich soll es abends noch schöner sein, da die Sonne auf das Kliff scheint und es so noch intensiver erscheint. Konnten wir aber nicht, da wir uns für den Abend eine Wattwanderung ausgesucht hatten – da muß man auch immer nach Zeit und Tide gehen. Wir fuhren los und und umrundeten das Kliff in einer gut 1-stündigen Wanderung. Herrliche Aus- und Anblicke, die Natur kann soooo schön sein und Sylt hat viel schöne Natur zu bieten.

Auf dem Rückweg fuhren wir noch nach Morsum – dort landeten wir in einem Hofladen und nahmen für uns und für unsere Lieben zu Hause, die Haus und Hunde hüteten, ein paar Insel-Spezialitäten mit. Ein wenig Sylt-Feeling für die Zu Hause gebliebenen eben. Dann fuhren wir wieder Richtung Keitum und marschierten dort noch etwas herum – sahen einige Zeit beim Decken eines Reetdaches zu und lernten, daß es auch Hundeeis zu kaufen gibt 🙂 Ob das dann nach Leberwurst schmeckt?

Dann wurde es Zeit, daß wir uns auf den Weg zu unserer Wattwanderung machten – wir hatten uns mit Herrn Rolf Paulsen an der Vogelkoje verabredet. Pünktlich waren wir da, zogen uns wattwandermäßig an – die neuen Gummistiefel und Friesennerz und los gings- es war windig, grau in grau und wirklich warm war mir nicht. Aber egal- jetzt rein ins Wasser – also da, wo jetzt keines mehr war. Und so marschierten wir los- bekamen jede Menge Information über Flora und Fauna bis wir endlich dann im Sand standen, wo vor einer Stunde noch Wasser war. Es ist wirklich unglaublich, mit welcher Schnelligkeit das Wasser „verschwindet“ – wir steckten einen Stab in den Sand, wo noch Wasser war und 5 Minuten später war das Wasser weit hinter dem Stab – das gefährliche daran ist, daß das Wasser, genau so schnell wie es verschwindet, eben auch wiederkommt. Dies wird immer noch so unterschätzt und immer wieder kommt es zu Todesfällen, weil – gerade die Touristen – glauben, es besser zu wissen. Also Wattwanderung NUR MIT WATTFÜHRER. Und NUR MIT GUMMISTIEFELN. Es gibt so viele angebliche Wattführer, die ihre Gruppe barfuß im Sand laufen lassen – das Geschrei ist dann groß, wenn man sich den Fuß an einer messerscharfen Auster aufgeschnitten hat- und das Salzwasser an der blutigen Wunde – bräuchte ICH nicht.

Ha – und es kam, wie es kommen mußte – wir fanden tatsächlich eine Auster – Herr Paulsen öffnete sie professionell und löste das Muskelfleisch – drückte eine Zitrone darüber aus und fragte uns dann, wer sich traut und sie essen mag. Männe hatte schon vorher gesagt, daß er das niemals tut- ich habe mir gedacht – so ne frische Auster bekommst du nie wieder (ich MAG keine Austern) – also angesetzt und in den Mund flutschen lassen. Ich bekam den „Auftrag“, schön darauf rumzukauen, damit die Auster ihr Aroma entfalten kann – gesagt und gekaut. Ganz ehrlich, sie schmeckte nicht SCHLIMM – ein wenig nussig, etwas salzig und doch schon glibberig. Egal – runter mit dem Ding. Aber Austern und ich – wir werden keine Freunde werden. Muss ja auch nicht. Wir erfuhren von dem Wattwurm, vom Schlicksand, von Muscheln und Austernbänken und der Gefahr von Ebbe und Flut, wenn sie zeitlich nicht richtig verstanden werden. Sehr interessant, ich war sehr froh, daß ich das auf meiner „to do“ Liste hatte und auch Männe überzeugen konnte. Nach gut 90 Minuten ging es dann wieder zurück zum Auto – der Blick aufs Wasser, das nicht mehr da war, war faszinierend. Wir fuhren dann zurück nach Keitum und hatten abends einen Tisch im Restaurant Amici – toller Italiener, leckere Nudeln, toller Wein und etwas dolce musste heute auch noch sein. Wieder ging ein ziemlich spannender Tag zu Ende.

Uwe-Düne, Sansibar und Kleine Teestube

Unglaublich – unser letzter Tag – waren wir nicht gerade erst angekommen? Wir fuhren nach Kampen zur Uwe- Düne – die höchste natürliche Erhebung auf Sylt. Den Namen bekam die Düne von Uwe Jens Lornsen, einem Einwohner Sylts, der sich als Freiheitskämpfer für freies Denken und Menschenrechte einsetzte. Sie ist ca 52 Meter hoch und man hat einen gigantischen Ausblick aufs Meer und den ellenlangen Strand. Wir liefen gut eine Stunde herum – es war einfach nur herrlich, das Meer, der Sand, der Wind, die Wellen – eben ganz einfach Sylt.

Danach fuhren wir noch nach Wenningstedt zum Wenningstedter Dorfteich – der war wohl „umgekippt“ (er war ganz grün) und dann noch zur Sansibar – war ich gleich schon bedient, da standen sie in Schlangen, um zu Sehen und gesehen zu werden. Wir marschierten kurz an den Reichen und Schönen vorbei und warfen einen Blick auf den Strand, der war anderswo genau so schön.

Dann drehten wir um und ich musste einfach noch in die „Kleine Teestube“ – das hatte ich gelesen, da gäbe es soooo tolle Waffeln und Kuchen und Tees. Und dann gabs noch einen kleinen Marsch durch Keitum, später packten wir unsere Koffer und genossen den letzten Abend im Hoogs- applaudierten den deutschen Fußballspielern zum Unentschieden gegen Ungarn – bekamen von der Bedienung aufgund dessen noch einen Helbring (ein Kümmelschnaps) und dann noch einen ausgegeben und wackelten dann in die Koje.

Abschied nehmen von Sylt

Heute hieß es früh aufstehen, wir hatten unseren Platz am Autozug fest gebucht und wollten den auch bekommen. Wir waren überpünktlich in Westerland, fuhren dann auf den Zug und dann ging es auch schon los. Leider hingen wir am Hindenburgdamm über eine Stunde fest – ohne Durchsage und ohne Info, was denn los war. Irgendwann wurde uns mitgeteilt, daß der Zug von Niebüll nach Westerland technische Probleme hatte und so den entgegenkommenden Verkehr aufhielt. Gut – nachdem wir nicht schwimmen wollten, blieben wir (un)geduldig sitzen und irgendwann gings dannn auch weiter. Aber trotz Donnerstag (also kein Wochenende) brauchten wir 13 Stunden von Sylt nach Hause – ein Stau nach dem anderen – wir waren bedient – aber kamen heil in München an und es war ein ganz toller Urlaub – da waren und sind wir uns einig – sehr zu empfehlen. Deswegen schreibe ich das hier jetzt auch noch einmal so nieder.

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