Von Kaltern zu den Eislöchern nach Eppan

Oktober ist Wandermonat – seit Jahren gehen wir mit Freunden im Oktober eine Woche zum Wandern nach Südtirol. Die letzten beiden Jahre „wohnten“ wir in Dorf Tirol, dieses Jahr suchten wir uns eine andere Bleibe und landeten in Kaltern im Klosterhof.

Wir kamen am Samstag abend gegen 18.30 Uhr an – unsere Freunde waren schon da -.Wir genossen einen schnellen „Begrüßungdrink“und da wir alle hungrig waren, hievten wir nur schnell unsere Koffer ins Zimmer und marschierten dann ins Zentrum von Kaltern. Im Drescherhof kamen wir gerade noch zum Tor rein, danach wurde geschlossen. Natürlich bekamen wir noch eine tolle Brotzeitmarende (Teller mit Speck, Käse und Kaminwurzen) und orderten einen leckeren Wein.
Danach marschierten wir noch etwas durch den Ort, blieben an einer Bar „hängen“ und gönnen uns ein zweites Fläschchen Wein. Danach gings steil berauf und nochmals ca 20 Minuten Spaziergang machten uns echt müde und fertig. Noch schnell Koffer ausgepackt und ab in die Betten.

Am nächsten Morgen hatten wir uns für 9 Uhr verabredet und wir konnten (am 08.10.) draußen im Garten frühstücken. Kurzes Überlegen, wo wir heute Wandern wollten und schnell hatten wir uns für die Eislöcher entschieden. Um halb elf ging es los: Ausgestattet mit Rucksack, Wanderhose und – Stiefel marschierten wir auf dem Wanderweg Nr. 15 hinter dem Klosterhof los – direkt an den Weinbergen entlang in Richtung Oberplanitzing – ca 2,5 km von Kaltern entfernt – ein sehr netter Ort.

Wir liefen durch den Ort und fanden dann das Schild zu den Eislöchern. Durch den Ort, links abbiegen, dann über die Hauptstrasse und dann gings los. Ein wenig über Stock und Stein aber gut zu bewältigen kraxelten wir umher und von einen auf den anderen Moment merkten wir einen heftigen Temperatursturz – von ca 26 Grad auf ca 10 Grad.
Das Naturphänomen kann physikalisch erklärt werden: Am oberen Ende der Porphyrblöcke fließt warme Luft hinein, diese kühlt am Fels ab, fließt nach unten und entweicht durch die Öffnungen, die sogenannten „Eislöcher“, als 0 – 9° C kalte Luft. Dies zeigt sich auch an den Eisstalaktiten, die auch im Hochsommer an den Felsöffnungen zu sehen sind, sowie an der Pflanzenwelt rund um die Eislöcher: Hier wachsen Pflanzen, die es sonst nur im Gebirge auf ca. 1.200 m ü.d.M. gibt.

Nach ca 5 Minuten Bestaunen der Eislöcher wurde es uns wirklich kalt und wir machten uns auf den Weg zum Stroblhof- wieder ein herrlicher Weg – kurzer Rast auf einer Bank und dann Einkehr im Stroblhof in Eppan. Dort gabs eine kleine Stärkung und eine richtig leckere Traubensaftschorle- ich spreche hier wirklich von einer Saftschorle ohne Alkohol :). Nach einer Stunde wanderten wir weiter entlang am Schloss Englar und wieder zurück in Richtung Oberplanitzing und Kaltern.

Gegen 16 Uhr waren wir wieder zu Hause und wir Mädels entschieden uns, noch ein Runde im hauseigenen Pool (outside) zu drehen – zwar frisch aber trotzdem toll und wenn man erst mal drin war, war es wirklich angenehm. Danach lagen wir noch etwas in der Sonne, aber man merkt eben schon, wenn die Sonne mal hinter den Bergen veschwindet, wird es sehr schnell frisch.

Also ab unter die Dusche und wir entschieden uns, zum Essen zum Eggbauerhof zu gehen. Sehr – ich sag mal vorsichtig – rustikal, die gemütliche südtiroler Stimmung fehlt hier völlig, man sitzt auf Plastikstühlen! – aaaber die Portionen sind riesig (ganz wichtig, vorallem für mich, die bei einer normalen Portion schon schlapp macht). Gut, aber man muß es mal gesehen und erlebt haben. Nachdem die Stimmung eben nicht sehr „kuschelig“ war, fuhren wir gleich nach dem Essen wieder zu unserem Klosterhof, um dort im Garten noch ein Fläschchen des hauseigenen Vernatsch zu genießen. Und ich war um 22.00 Uhr richtig müde, angenehm fertig von viel Wandern (letztendlich sind wir an diesem Tag doch tatsächlich 12,5 km gelaufen) und frischer Luft. Also ab in die Heia und ins Land der Träume.