Viktor&Rolf Fashion Statements: Ausstellung in der Kunsthalle München

Am Freitag war ich mit einer Freundin in der Kunsthalle München. Seit Februar gibt es dort die Ausstellung“ Viktor&Rolf Fashion Statements.
Ich bin ganz ehrlich – ich habe noch nie etwas von den „Haute Couture“ Designern Viktor Horsting und Rolf Snoeren gehört – geschweige denn etwas von den beiden gesehen. Und ich mußte mich auch erst mal ein wenig einlesen, denn so ganz ohne Vorahnung geht man ja nicht in eine Ausstellung:

Viktor und Rolf sind zwei Niederländer, die sich während des Studiums an der Mode – Akademie in Arnheim kennenlernten. Nach Beendigung ihres Studiums überlegten sie, ihre Kräfte zu bündeln – sie taten sich zusammen und ihre erste Meisterleistung waren drei Preise für eine Kollektion, die ihre Vorliebe für skulpturale und experimentelle Kleidung zum Vorschein brachte. Dies hat man auch hier in der Ausstellung sehen können.
Mit atemberaubender Virtuosität loten Viktor Horsting und Rolf Snoeren seit über 30 Jahren immer wieder die Grenzen zwischen Couture und Kunst aus. Ihre Meisterwerke wurden von Künstler:innen wie Madonna, Tilda Swinton, Lady Gaga, Doja Cat und Cardi B getragen sowie in Ballettproduktionen und in einer Oper, unter Regie von Robert Wilson, in Szene gesetzt.

Nun gut – ich bin weder Tilda Swinton noch Madonna – aber gesehen haben wollte ich dann diese Designerstücke schon mal und ich nehme euch jetzt etwas mit in diese – schon ziemlich geniale und auch spezielle – Ausstellung:

Zum zweiten Foto: Hier gibt es ein „Guckloch“ für das Model, man zieht dieses Kleid wirklich so an und in Höhe des Kopfes befindet sich eben dieses Guckloch.
Das dritte Foto zeigt ein „Kette“ aus Porzellankugeln – wenn man diese am Hals hängen hat, ist das bestimmt nicht sehr angenehm und man kann den ewig „gestressten, völlig ernsten und nicht den leisesten Ansatz von einem Lächeln“ Ausdruck der Models nun teilweise verstehen.
Warum sie dann auch noch so durch die Gegend staksen und ihre Beine beim Laufen immer voreinander stellen, verstehe ich immer noch nicht. Scheint für viele elegant zu wirken – für mich siehts aus wie der Gang des Storchen im Salat. Aber ich bin da ja eh nicht der richtige Ansprechpartner.
Aber weiter in der Ausstellung:

Zu diesen „Kleidern“ habe ich den Ausschnitt einer Modenschau gesehen und ich war echt platt. Bilderrahmen als Kleider – die Models hatten das „an“, was man hier im rechten Foto sieht. Ein Kleid, bestehend aus drei Bilderrahmen. Kann man sich so überhaupt nicht vorstellen – kleiner Versuch hier aus dem Netz „geklaut“
https://images.app.goo.gl/Bt9VX7i8Rn1q9wTV9
Ist das nicht irre? Ich fand es ziemlich cool – mal abgesehen von dem Gedanken, wann man so etwas trägt – außer zur Modenschau.

Hierzu gab es ebenfalls einen kleinen Film: Das Model stand auf einer sich drehenden Scheibe und hatte als erstes „Kleid“ das an, was die erste Puppe auf dem linken Foto trug – ich hätte es als Sackleinen deklariert, wäre aber mit dieser Bezeichnung von Viktor und Rolf ziemlich sicher sofort entlassen worden:).
Der „Gag“ daran ist: das Model trug das erste Kleid, darüber zogen die beiden (Viktor und Rolf) dem Model das nächste Kleid an, dann darüber wieder das nächste und so ging das weiter bis zu „Kleid“ acht. Als siebtes Kleid war das „Engelskostüm“ auf dem Bild rechts und darüber kam dann der „Mantel, den die rechte Puppe auf dem mittleren Foto trägt. Das Model hatte dann ca 70 Kilogramm Haute Couture auf den Schultern und um die Hüften – mehr, als sie wohl jemals wiegen wird.

Hier hatten wir richtig Spass:

Solche Ideen mußt du erst mal haben – ich fand die teilweise echt gigantisch. Nicht, daß ich mir so etwas jemals in den Schank hängen würde (und auch könnte) – aber die Kreativität der beiden ist schon sehr genial.

Hier die Miniversion diverser Kleider der beiden:

Und auch Zeitungsausschnitte verewigten die beiden auf eine ganz spezielle Art – als Teppiche bzw Wandbilder – das sind wirklich Stoffe:

Und das war noch nicht alles – es ging noch weiter mit wirklich ausgefallenen, sehr speziellen Designerstücken:

Ich will nicht wissen, wieviel Knöpfe an diesem Ärmel hingen und wie lange dieser arme Mensch, der sie dran genäht hat, hier beschäftigt war.

Und natürlich gehört es eigentlich zu jedem Designer, auch einen Ausflug in die Parfumwelt zu machen – die beiden erschufen das „Flowerbomb“ by Viktor&Rolf. Das ist toll – für meine Nase vielleicht etwas zu süß und zu lieblich, aber wie soll es denn sonst auch riechen, Blumen riechen süss und lieblich.

Und so langsam kamen wir dann auch zum Ende – diverse Kritzeleien der Herrschaften:

Dieses „Ensemble“ erinnerte mich etwas an Elvis‘ Outfit 🙂

Also – ich kann euch diese Ausstellung wirklich ans Herz legen – geht hin und schaut es euch an. In München in der Kunsthalle noch bis zum 06.10.2024 zu sehen – der normale Eintritt ohne Führung beträgt 18,00 Euro.

Ich hab es sehr genossen, auch wenn diese Haute Couture nichts für den „Normalbürger“ ist – das soll es ja wohl auch nicht. ABER: Viktor&Rolf haben auch den Anspruch, ihre tolle und besondere Mode für den „Normalbürger“ zugänglich zu machen und produzieren jetzt auch für Hennes und Mauritz (H & M)

Veröffentlicht von Kerstins Reisefotos und mehr...

Reisefreudig, Fotografie-süchtig, fast immer gut gelaunt, Optimistin... Fotografie ist mein Leben - meine Leidenschaft - mein Yoga

5 Kommentare zu „Viktor&Rolf Fashion Statements: Ausstellung in der Kunsthalle München

      1. Waren das noch Zeiten (hab sie glücklicherweise erlebt), als weniger mehr war 😄😄

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