2 Tages Trip nach Salzburg mit meiner Schwester

Anfang des Jahres hatten meine Schwester (sis) und ich uns entschieden, mal ein gemeinsames „Schwesternwochenende“ zu machen – Wochenende war es dann nicht, wir sind von Mittwoch bis Freitag unterwegs gewesen und verschlagen hat es uns nach Salzburg.

Ich „kenne“ Salzburg schon recht gut, meine sis nicht und so dachten wir: Gute Idee, wenn sich zumindest eine etwas auskennt. Sprachs, ich buchte ein Hotel und der Termin war fix.

Ich liebe ja booking.com – eine Plattform, die es einem gut möglich macht, das passende Hotel zu finden. Vorteil ist, daß man in ganz vielen Hotels bis zum Anreisetag kostenlos stornieren kann. Nachteil ist, daß sie fast immer auf den Originalpreis des Hotels aufschlagen (und das nicht zu knapp) – aber klar, sie haben die Arbeit, stellen Fotos ins Netz, verarbeiten die ganzen Informationen und „kassieren“ dafür natürlich. Wer von uns arbeitet schon umsonst.

Ich habe also gesucht – und auch gefunden. Luxus brauchten/wollten wir nicht, wir wollten einen Platz zum Schlafen und den evtl. zentrumsnah. Aber für zentrumsnah zahlt man eben auch den zentrumsnahen Preis und so fanden wir eine wirklich tolle Alternative zu teuer und zentrumsnah und billig und am A. der Welt – das Motel ONE Salzburg Süd. Und vom Preis keinerlei Aufschlag seitens booking.com

Ca. 3 km von der Innenstadt entfernt und mit Bushaltestelle direkt vor der Haustür – und für 90 Euro pro Nacht im Einzelzimmer bzw. Doppelzimmer mit Einzelnutzung. Wir haben im Mai gebucht und wollen ursprünglich auch mit dem Zug und Bayern Ticket hier von München aus fahren – die EM hat uns davon abgehalten. Hätte recht voll in den Zügen sein können – Sitzplatzreservierung funktioniert beim Bayern Ticket nicht und so fuhren wir mit dem Auto.

Erst musste meine sis noch vom Heimatstädchen nach München kommen – mit dem Zug am Dienstag früh. Abholen vom Bahnhof mit dem MVV – parken am/um den HBH München im Moment unmöglich, da der Bahnhof umgebaut wird und es wirklich nie Parkplätze dort gibt.

Und wie es sehr oft so ist, wenn ich den MVV brauche… :momentane aber schon behobene Störung – dauert aber noch an – kann nicht weiterfahren – bitte umsteigen… Frau kennt das und wird deswegen nicht mehr ärgerlich, rollt aber mit den Augen. Is‘ so.

Dienstag hatten wir noch einen netten Nachmittag, abends – das Wetter war vielversprechend – grillten wir und saßen noch bis Mitternacht draußen. Und am Mittwoch vormittag gings los – Wetteraussicht nicht sooooo rosig, aber wir sind ja nicht aus Zucker, Schirme im Gepäck und „das wird schon“ im Kopf.

Kurzer Stau bei Achenmühle – Umleitung in Salzburg, die das Navi ignoriert hatte – und trotzdem schafften wir es in 1,5 Stunden von München aus in die Parkgarage Mönchsberg – Wetterapp zeigte ab Nachmittag Wolken und Regen, also wir noch schnell zumindest einen flotten Rundgang im Sonnenschein.

Von dort aus ist man in knapp 5 Minuten zu Fuß im Zentrum von Salzburg – am Dom oder in der Getreidegasse. Unser erstes Ziel war „die Burg“ – so sagt es aber kein Salzburger – hier heißt es „Die Festung Hohensalzburg“.

Ein paar Informationen aus Wikipedia gemopst:
Die Festung Hohensalzburg ist das Wahrzeichen der Stadt Salzburg. Sie liegt auf einem Berg oberhalb der Stadt, dem Festungsberg, der sich nach Nordwesten in den Mönchsberg fortsetzt. Der Ausläufer im Osten des Festungsberges heißt Nonnberg, auf dem sich direkt unter den östlichen Außenanlagen der Festung – den Nonnbergbasteien – das Benediktinerinnenstift Nonnberg befindet. Die Festung Hohensalzburg ist mit über 7.000 m² bebauter Fläche (einschließlich der Basteien über 14.000 m²) eine der größten Burganlagen Europas, die ins 11. Jahrhundert zurückreicht. Als eine der größten vollständig erhaltenen Burgen Mitteleuropas hat sie jährlich über eine Million Besucher und ist damit die am häufigsten besuchte Sehenswürdigkeit Österreichs außerhalb Wiens.
Im Jahr 1077 erbaute Erzbischof Gebhard die Festung. In den darauffolgenden Jahren waren seine Nachfolger für die Weiterentwicklung der Festungsarchitektur verantwortlich. Um 1500 erhielt die Festung unter Erzbischof Leonhard von Keutschach ihr heutiges Erscheinungsbild. Ursprüngliches Ziel der Festung war es, das Fürstentum und die Erzbischöfe vor feindlichen Angriffen zu schützen. In all den Jahren wurde sie nie von auswärtigen Truppen eingenommen.

Man kann – sportlich – natürlich zur Burg – ähh – Festung hinaufschnaufen – wir sind sportlich in die FestungsBahn hineingesprungen – hoch und wieder hinunter pro Person stattliche 14,50 Euro – aber es ist es wirklich wert. Auch wenn ich jetzt schon zum dritten Mal oben war. Die FestungsBahn ist Österreichs älteste noch in Betrieb befindliche Standseilbahn.

In knapp 3 Minuten ist man oben und kann einen wirklich traumhaften Blick genießen.

Es gibt in der Festung auch noch ein Museum (haben wir ausgelassen) und diverse interessante zu sehen und zu entdecken.

Nachdem wir uns eine gute Stunde hier oben aufgehalten hatten, gings wieder abwärts und unser nächster Stopp war der Dom.
5 Euro Eintritt zur „Erhaltung“ haben wir pro Person gezahlt und fanden das auch gerechtfertigt. Täglich kann man dort um 12 Uhr den Klängen der verschiedenen Orgeln lauschen, wir hatten das verpasst und konzentrierten uns auf das Optische dieses wirklich wunderschönen Doms.

Mittlerweile hatte sich ein kleines Hüngerchen eingeschlichen und wir schauten nach einer Kleinigkeit – im Cafe Reitschule fanden wir ein Plätzchen und gönnten uns jeder einen Salat, ein Wasser und ein Käffchen hinten drauf.

Und wie wir da so entspannt sitzen, hörten wir es in der Ferne grummeln, es hatten sich dicke Wolken aufgebaut und die Luft war zum Schneiden dick… da lag etwas in der Luft.

Wir liefen dann in Richtung Getreidegasse und da hat es uns dann erwischt – ein richtig dolles Gewitter mit sintflutartigem Regen zwang uns dazu, uns in den Arkaden unterzustellen und amüsiert zuzuschauen, wie ein Souveniershop-Besitzer wohl das Geschäft seines Lebens machte. In den 10 Minuten, die wir da standen und warteten, hatten ca 20 Menschen sein Geschäft mit einem erworbenen Schirm verlassen.

Nach dem Regenschauer machten wir uns erst mal wieder in Richtung Auto und suchten unser Hotel auf. Von der Innenstadt in ca 10 Minuten angekommen, sehr freundlicher Empfang, kurzes Einchecken, das eigentlich nur noch aus zwei Unterschriften bestand, Bezahlen im Voraus und dann Keycard in die Hand gedrückt bekommen und ab aufs Zimmer.

Zimmer top, zwar kein Schrank in dem Sinne (keine Türe zum Schließen), aber Kleiderbügel und Regale, um gut Klamotten für ein paar Tage unterzubekommen. Das Bad klein, aber vollkommen ausreichend, Dusche richtig toll, Föhn vorhanden, einen Tisch und Stuhl, free WiFi, Klimaanlage, Safe und großes Fenster zum Kippen. Wir hatten zwar ein Zimmer zur belebten Straße raus, aber bei geschlossenem Fenster hörte man wirklich gar nichts.
Garage gibt es gegen ein geringes Entgeld von 11 Euro pro Tag, ist zwar keine hauseigene aber egal. Das Auto ist von der Straße weg und überdacht.
Wir richteten uns etwas ein, legten die Füße ein Stündchen hoch und machten uns dann wieder auf dem Weg in die City.

Wir fuhren mit dem Auto wieder zur Mönchsberggarage und marschierten los auf die andere Seite der Stadt. Dort ist das Hotel, in dem ich letztes Jahr mit meinen Mädels war und ich habe mich erinnert, daß wir da schön zu Abend gegessen hatten. Und auf dieser Seite der Stadt ist auch das Schloss Mirabell und der Mirabellgarten. Da wollten wir noch kurz hin. Also sind wir durch die Getreidegasse dann auf die andere Seite, dort am Hotel Sacher vorbei und in den Mirabellgarten.
Das Schloss Mirabell selbst kann man nicht besichtigen, da sind diverse Behörden bzw. deren Büros untergebracht. Also lustwandelten wir durch den Mirabellgarten.

Wir fanden dann auch das Lokal von letztem Jahr, hatten einen netten Abend und marschierten gegen halb zehn wieder gen Garage und wollten noch einen Absacker in der Hotelbar nehmen.

Haben wir dann auch und fielen danach ziemlich erledigt in unsere Betten – gut 16.000 Schritte auf dem Pedometer :

Am nächsten Morgen frühstückten wir schnell ausserhalb – 16 Euro fürs Frühstück im Hotel sind zwar nicht viel, aber bei dem bißchen, was wir beide zu uns nehmen, doch auch übertrieben. Wir hatten dann Frühstück zusammen für 12 Euro und waren satt bis spät mittags :).

Heute stand Schloss Hellbrunn und die Wasserspiele auf der „to see“- list. Ich war da mal als ca 14-jährige, als wir eine Woche mit der Schule in Berchtesgaden im Schullandheim waren. Erinnerungen hatte ich so gut wie keine mehr und von daher war auch alles „neu“.
Mit einem Eintrittspreis von 14 Euro auch kein Schnäppchen, allerdings sind Schloss und Wasserspiele den Betrag wirklich wert.

Und auch hier etwas Geschichte dazu:
Fürsterbischof Markus Sittikus (im Amt von 1612 bis 1619) liess sich als Fluchtort von den öden Alltagsgeschäften im Süden der Stadt ein kleines Lustschloss, eine villa suburbana nach italienischem Vorbild, von einem weitläufigen Park umgeben, errichten.
Verantwortlich für das Gesamtkunstwerk war der Baumeister des Salzburger Domes, der Italiener Santino Solari.
Teil der Inszenierung war die kilomenterlange, schnurgerade Hellbrunner Allee, die man früher mit der Kutsche befuhr.

Die Wasserspiele:
Spontan einsetzende Wasserfontänen aus Boden oder Wänden sorgen für hysterisches Gekreische und Gelächter. Das eigentlich Besondere jedoch sind die fünf hochkomplizierten Wasserautomaten, deren Figuren und Gegenstände von Wasserkraft, über Zahnräder und Wasserrad angetrieben werden. Diese weltweit einzigartigen Konstruktionen gehen auf antikeTraktate zurück.
Die Wasserspiele starten im Moment um 10.15 Uhr und nicht, wie oft angegeben, um 09.30 Uhr.
Sollte man etwas zu früh da sein, geht man eben zuerst in das Schloss – wir hatten sehr viel Glück, wir waren gegen 10 Uhr im Schloss und es war – bis auf eine Schulklasse – sonst fast keiner da.

Uns hat ganz besonders das mechanische Theater gefallen. Vor einem turmartigen Palast spielt sich das höfische Leben ab, das Gebäude gibt Blicke ins Innere frei und 141 bewegliche und 52 unbewegliche Figuren beleben die Szenerie. Betrieben wird dieses Theater eben auch mit Wasserkraft.

Im Schloss selbst fühlt man sich erst mal bei der Einlasskontrolle wie im 17. Jahrhundert – ein etwas in die Jahre gekommener aber sehr freundlicher Herr mit einer Haarpracht aus eben genau dem Jahrhundert – allerdings nicht weiß, sondern einwandfrei pechschwarz getönt – kontrolliert den Einlass und wünscht dann einen schönen Aufenthalt.

Man ist relativ schnell durch in diesem Schloss – mich hat vor allem das Musikzimmer fasziniert – das Einhorn war unheimlich, weil es sehr echt aussah, der Spiegelpavilion im Garten war witzig und das Schloss mit der schnurgeraden Allee war wirklich toll.
Wir hätten auch noch länger hier verweilen können, aber das Wetter war – im Gegensatz zur Vorhersage – einfach zu schön, um sich inhäusig aufzuhalten. Wir wollten zumindest noch mal an den Mondsee.

Wir fuhren dann mit dem Auto an den Mondsee…

… und danach auch noch an den Wolfgangsee – ins Weiße Rössl haben wir es aber nicht geschafft 🙂

Hier saßen wir noch in einem netten Café und gönnten uns einen Eiskaffee – meine Bauchspeicheldrüse war bestimmt kurzzeitig überfordert – kennt sowas ja gar nicht mehr.

Und dann fuhren wir wieder gen Salzburg – diesmal über die Landstraße und das war sehr viel schöner und auch kürzer als die Hinfahrt über die Autobahn.
Kurzes Ausruhen und frisch machen und dann hieß es nochmals ab in die City – die Parkgarage kannte uns schon und wir sie.
Wir bummelten die Getreidegasse noch etwas hoch und wieder runter, kehrten in ein paar Souvenierläden ein, natürlich auch ins „Manner“-Paradies und landeten zum Abendessen beim Italiener, das Wiener Schnitzel Essen draußen sitzend nicht möglich war, alles voll. Und rein setzten wollten wir uns bei diesem Wetter auch nicht.

Hier im „La Stella“ saßen wir sehr nett und lange und begaben uns gegen 10 Uhr wieder gen Heimat, gönnten uns noch einen Absacker in der Hotelbar und waren gegen 23 Uhr in den Betten – mit knapp 21.000 Schritten auf dem Pedometer….

Am nächsten Morgen saßen wir um 9 Uhr beim Frühstück und begaben uns gegen halb 10 auf die Heimreise. Hier in Salzburg hatte es sich etwas zugezogen, aber kaum hatten wir Deutschland wieder erreicht, kam die Sonne und blauer Himmel zum Vorschein. Kurzentschlossen entschieden wir uns, noch einen Stopp am Chiemsee zu machen und von Gstad zur Fraueninsel überzusetzen. Wenn wir schon dran vorbeifahren….

Auch der Chiemsee ist immer wieder toll – ich liebe es hier. Wir kommen viel zu selten hin, obwohl es für uns nur ungefähr eine Stunde Fahrtzeit ist, aber die Autobahn ist IMMER voll und es gibt keinen Tag, an dem man nicht am Irschenberg und dann vorm und am Chiemsee und in Prien steht. Von daher sind unsere Ausflüge hierher selten.

Wir umrundeten die Fraueninsel, kehrten zu einem kleinen Mittagssnack ein und fuhren dann wieder zurück nach Gstad. Dort wartete Männe schon, der kam von München mit dem Cabriolet und natürlich entschloss sich meine sis, dann lieber bei Sonnenschein mit Männe im Cabrio zurückzufahren (Verräterin :)).

FAZIT:
Zwei wunderschöne Tage in Salzburg, wir haben sehr viel gesehen und zwei Tage reichen für einen ersten Eindruck dieser schönen Stadt sicher. Natürlich kann man das noch sehr ausdehnen mit diversen Museen und Shoppingtouren. Aber wir beide sind weder die Shopping Queens noch die harten Kulturfreaks. Uns waren die Aktionen im Freien wichtiger und so war es für uns ideal.
Wem es nichts ausmacht, etwas ausserhalb zu wohnen, dem kann ich das Motel One Salzburg Süd wirklich empfehlen, mit Bushaltestelle direkt vor der Haustüre ist man in 20 Minuten in der City, mit Auto braucht man vielleicht 15 Minuten, ist etwas unabhängiger.

Veröffentlicht von Kerstins Reisefotos und mehr...

Reisefreudig, Fotografie-süchtig, fast immer gut gelaunt, Optimistin... Fotografie ist mein Leben - meine Leidenschaft - mein Yoga

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