So – und mit diesem Satz hat man wohl den Bekanntenkreis um mindestens die Hälfte reduziert. Und ich meine den Bekanntenkreis – der Freundeskreis versteht es (hoffentlich) meist.
Eine sehr interessante Sache, die gerade auch in den sozialen Medien heiß und emotional disktutiert wird, sind Einladungen zur Hochzeit mit oben genanntem Zusatz.
Ihr glaubt gar nicht, wie hier die Emotionen hochschlagen und was man dann als Antwort auf die Frage „Hochzeit feiern – mit oder ohne Kinder als Gäste“.
Antworten auf die Fragen, die unterschiedlicher und teilweise unverschämter auch nicht sein können. Von „Gott sei Dank keine Schratzen und kein Geschrei, da kann man endlich mal richtig in Ruhe feiern“ (nicht alle Kinder sind Schratzen und schreien) zu „verstehe ich vollkommen, wenn wir Erwachsene auch mal unter uns sein wollen“ bis zu „wenn meine Kinder nicht erwünscht sind, dann bin ich es auch nicht“ (falsch, sonst wärst du ja nicht eingeladen worden).

Wir haben mal einen Geburtstagsbrunch bei uns ausgerichtet und haben deutlich gesagt, daß es uns vom Platz her unmöglich ist, wenn jeder seine Kinder mitbringt. Die Einladung wurde mindestens 14 Tage vorher ausgesprochen und wurde von jedem akzeptiert – von fast jedem.
Am Sonntag (Tag des Brunches) rief ein Freund an und meinte, er habe seine Kinder an diesem Wochenende bei sich und er würde sie jetzt mitbringen. Nein, wir haben keinen Platz und das geht nicht. Doch, er bringt seine Kinder jetzt mit und wenn das nicht geht, bleibt er eben weg.
Gut, dann bleib weg – es geht nicht. Wie stehe ich denn da, wenn ich 15 Paaren erzähle, sie könnten alleine aus Platzmangel ihre Kinder nicht mitbringen und einer bringt seine dann mit? NOGO!!!! Für 14 Paare war das gar kein Problem und sie haben sich gefreut, ein paar Stunden mal nicht ständig zu gucken und sich zu sorgen, daß die Kinder nix „anstellen“.
Wir haben es auch anders erlebt. Geburtstagsfeier von Männe ab abends 20 Uhr – eigentlich klar, daß da keine Kinder eingeladen sind. Wir sitzen zusammen, ein Pärchen (aus der erweiterten Nachbarschaft) ist nicht pünktlich da, wir rufen an, ob sie noch kommen – ja, Frau geht gerade noch mit dem Hund (wir hatten uns nachmittags noch getroffen und nochmals die Uhrzeit besprochen) wir kommen gleich und übrigens bringen wir unsere Tochter mit (5 Jahre alt).
Bääähmmm- da stehste da und willst keinen Zirkus. Gut, Pärchen kommt, die Kleine ist auch brav und spielt zunächst mit Puppe am Tisch. Und wie es so als Gastgeber(in) ist, Mann und Frau konzentrieren sich dann auf Essen, Getränke und Gäste und als ich 2 Stunden später in meine Wohnzimmer komme, sitzt besagtes Kind am Boden und hat mir meine komplette Weihnachtsdeko (soweit eine 5 jährige eben an Regale und ähnliches kommt) abgeräumt, am Fußboden verteilt und die Obstschale bzw. deren Inhalt auch dort geparkt.
Ich hab gedacht, mich trifft der Schlag. Tränen vor Zorn, Emotionen…. Auf den etwas barschen Ton Männes, dem Pärchen klarzumachen, daß besagtes Kind JETZT SOFORT nach Hause geht, konnte ich nur wortlos nicken. Und die Aussage der Mutter „ach, sie hat doch so leise gespielt und gar nicht gestört – wir räumen das auch wieder auf“ ließ mich nochmals schlucken.
Natürlich hab ich am anderen Tag aufgeräumt und neu dekoriert – war ja nur Stunden, die mich das gekostet hatten.
Wie gesagt, alles soweit okay, passiert – aber bei uns nicht mehr. Davon abgesehen sind die Kinder unserer Freunde mittlerweile 20 – 25 Jahre plus und würden schreiend wegrennen, wenn sie zu uns zum Mitfeiern eingeladen würden.
Aber jetzt noch mal zum Thema Hochzeit und Kinder. Ich finde diesen Zusatz in einer Einladung sehr ehrlich – und es geht um das Brautpaar und dessen Wünsche. Der schönste Tag im Leben (auch so ein Klischee, finde ich) möchte ich planen und gestalten, wie ICH das für mich für richtig halte – und nicht für meine Gäste.
Mittlerweile gibt es ja Hochzeiten, da sind dann auch separat Kinderbetreuer engagiert, die sich dann um die Kinder der Gäste kümmern – ich finde das alles komplett überzogen und völlig daneben.
Davon abgesehenen, ist das ja auch eine Frage des Geldes – stellt euch vor, ich lade zur Hochzeit zwischen 50 und 70 Leute ein – Geschwister, Familie, Freunde und Bekannte und jeder bringt nur ein Kind mit. Den Trubel will ich mir an meiner Hochzeit nicht vorstellen.
Und die Annahme, den Kindern gefällt eine Hochzeitsfeier – vielleicht am Anfang. Aber irgendwann ist es langweilig, man muß still sitzen, man kann nicht rumrennen…. Purer Egoismus der Eltern – finde ich. Nur weil sie sich amüsieren wollen, muß das Kind unlustig rumsitzen – ich übertreibe jetzt mal mit Absicht.
Wie steht ihr zu dem Thema Kinder „ausladen“ zur Hochzeit? Wenn ich keinen Babysitter habe, muß ich eben absagen. Aber dann kann ich ja nie etwas machen, es sei denn, ich nehme mein Kind mit in Restaurants, Kneipen oder wohin auch immer.