Ich kann das nicht… Teil 2

Ich hatte ja erzählt, daß ich anderen Menschen nicht mal einen Ohrring „anziehen“ kann aus lauter Angst, ich füge ihnen Schmerzen zu.

Ich kann auch mir kaum „etwas antun“. Als ich vor Jahren am Bein eine Zecke bemerkte, mußte die Männe entfernen – ich konnte das nicht.
Wenn ich beim Blutabnehmen bin, muß ich beim „Stechen“ auch immer weg schauen, wenn die Kanüle aber liegt, macht mir das gar nichts aus und ich gucke immer begeistert zu, wie die kleinen Fläschchen mit meinem guten Blut befüllt werden.

Nun hat mir mein Arzt einen Freestyle libre 3 „verpasst“ – also verschrieben. Ich hatte ja erzählt, daß letztes Jahr bei mir eine Insulinresistenz bzw. Prä-Diabetes diagnostiziert wurde. Ich kann damit sehr gut leben, habe meine Ernährung umgestellt und angepasst, verschiedene Lebensmittel und Genussmittel stark reduziert. Es geht mir sehr viel besser, ich fühle mich viel wohler und das Gewicht ist auch ordentlich zurück gegangen. Ich muß zwar immer noch Medikamente nehmen, aber auch daran hab ich mich gewöhnt und ich habe damit keine Probleme.

Jetzt noch mal zu diesem Freestyle libre 3. Das ist dieser Glukosemesser, der am Unterarm befestigt wird, dort ganz unauffällig sitzt und ständig die Blutzuckerwerte auf ein Lesegerät oder ans Handy sendet. Mein Doc meinte, es wäre auch für mich sehr interessant zu wissen, wann man vor einer Glukosespitze steht und wie man die eventuell vermeiden kann.

Nun hatte ich das Rezept in der Hand – ich hatte mich schon vor Wochen mit diesem Ding beschäftigt und alleine der Gedanke, ich muß mir dieses Ding selbst in den Unterarm „schießen“, hat mich schon schütteln lassen. Ich kann mir nicht selbst wehtun – ich verstümmele mich doch nicht selbst 🙂

Da ich das Rezept ja jetzt hatte, habe ich mir , tapfer wie ich bin, das Teil auch bestellt. Ankommen sollte es Samstag aber zumindest darauf ist bei DHL Verlass – Ankündigungen und tatsächliche Auslieferung treffen selten auf einen Tag. Also wurde es Montag und das Päckchen lag Stunden bei mir rum.

Irgendwann machte ich es auf und wir – das Päckchen und ich – marschierten in Richtung Bad. Man weiß ja nie, was beim Setzen dieses kleinen Dings passieren kann.

Respektvoll hab ich das Teil dann ausgepackt und mich ausgiebigst mit der „Bedienungsanleitung“ auseinandergesetzt (ich glaub, ich habe sie 5 Mal gelesen). Mutig habe ich den Unterarm mit Seife gesäubert (hatte zwar am Morgen geduscht, aber wenn das so in der Anleitung steht…), mit einem Alkoholpad abgetupft und nun stand ich da – vorm Spiegel, den Glukosemesser mit Applikator in der Hand und ich peilte den Oberarm an.

Angesetzt – leicht draufgedrückt, nix passiert – fester draufgedrückt und mit einem kleinen Peng steckte das kleine Ding dann in meinem Oberarm. So groß wie eine 10 cent Münze. Und ich sag euch was: ICH KANN DAS!!!!

Ganz ehrlich – gemerkt habe ich üüüüberhaupt nichts. Ich war etwas erschrocken über das „Peng“ aber das wars schon.
Nun steckt so ein kleines Ding in meiner Haut und das mißt nun den lieben langen Tag meinen Blutzucker und es ist schon faszinierend, was da in dem Körper passiert.

Ich sag euch, es sind spannende Dinge, die da passieren. Was da passiert, wenn du Kohlehydrate zu dir nimmst (Kurve geht steil nach oben) , was passiert, wenn du vor den Kohlehydraten einen Salat isst (Kurve geht langsam nach oben, längst nicht so hoch) und was (bei mir) auch nachts passieren kann – Blutzucker rauscht in den Keller.

Jetzt müssen wir uns noch etwas aneinander gewöhnen und ich muss in der Stunde auch nicht 10 mal gucken, wie der Wert ist … aber ich bin ja lernfähig.

Stören tut das kleine Ding am Oberarm gar nicht – das bleibt jetzt 14 Tage an Ort und Stelle und wird dann durch den nächsten Sensor ersetzt. Und wenn ich das dann mal 4 Wochen getragen habe und weiß, wie das mit dem Blutzucker bei mir funktioniert, ist es auch wieder gut. Ich muß ja kein Insulin spritzen.

Veröffentlicht von Kerstins Reisefotos und mehr...

Reisefreudig, Fotografie-süchtig, fast immer gut gelaunt, Optimistin... Fotografie ist mein Leben - meine Leidenschaft - mein Yoga

4 Kommentare zu „Ich kann das nicht… Teil 2

  1. Guten Morgen liebe Kerstin. In deinem Beitrag, den ich sehr interessiert gelesen habe, schriebst du mehrfach Unterarm und gesetzt hast du diesen Sensor im Oberarm. Müsste es dann nicht generell Oberarm heißen?

    Liebe Grüße und dir noch einen wunderschönen entspannten Tag,

    Roland

    Gefällt 1 Person

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