Wärend wir selig in unseren Kojen lagen und schliefen, schipperte die Mein Schiff 3 ruhig und gemächlich Martinique an.
Während Barbados von seinen Bewohnern liebevoll als „Little England“ bezeichnet wird und teatime und English breakfast hier zu Hause sind, ist Martinique ein französisches Übersee- Département und damit ein voll integrierter Teil Frankreichs und der EU. Der Euro ist hier offizielles Zahlungsmittel.
Also – Bonjour Martinique – hier die Inselhauptstadt mit Hafen und Kreuzfahrtterminal Fort-de-France.


Nach dem Frühstück – wir gehen zum Frühstücken immer ins Restaurant „Anckelmannsplatz“ – hier ist freie Tischwahl und Frühstücksbuffet. Nachdem wir beide keine großen Frühstücker sind, tut es uns eine Tasse Kaffee/Tee, eine Scheibe Brot und etwas Obst. (Waren das noch Zeiten – heute heisst es selbstgemachtes Müsli mit Joghurt und Obst uuund natürlich die heissgeliebte Tasse Kaffee/Capuccino – wobei das a) gesünder und b) sehr lecker ist.
Unser Ausflugsziel heute war die Besichtigung einer Bananenplantage und die Clément Rumplantage – beides Haupterzeugnisse von Martinique.
Zunächst ging es mit dem Bus zur Rumplantage.


Die Destillerie Habitation Clément wurde 1887 durch den Mediziner und Politiker Homère Clément gegründet. Die verschiedenen auch in den USA verkauften Rumsorten wurden bald weltweit hoch gelobt. Das Gut liegt in Martinique südlich von Le François, ist umgeben von Zuckerrohrpflanzungen und wird durch den 16 Hektar großen angelegten Park mit über 300 tropischen Pflanzen geprägt.
Die Zuckerrohrpresse, die Dampfmaschine und die Destillationsanlage wurden 1988 außer Betrieb genommen und 2005 wieder restauriert.





Die Anlage ist aber nicht funktionsfähig und kann nur bedingt einen Eindruck über die Rumerzeugung geben. Heute wird der Zuckerrohr außerhalb des Anwesens gepresst und weiter zu Rum destilliert. Die Rumlagerung in Eichenfässern erfolgt auf dem Gutsgelände.


Die Lagerhäuser können besichtigt werden. Die Rumabfüllung erfolgt ebenfalls auf dem Anwesen, ist aber nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. (Informationen von: Rum Company)


Es gibt ja wirklich viele Rumsorten und nicht jeder muß zwingend „brennen“ (auch nicht im Hals). Hier dieser war wirklich fast likörartig und hat fein geschmeckt.
Weiter gings zu einer Bananenplantage und wir wurden in einem Bähnchen durch die Plantage gekarrt.




Wir machen uns hier keine Gedanken, wieviel Arbeit solche Bananen machen, bis sie bei uns im Supermarkt in der Obstabteilung liegen. Mein Respekt gilt dem Bananenbauer und seiner Plantage.
Sie haben eine lange Reifezeit hinter sich und auch einen weiten Weg. Von der Blüte zur kleinen Frucht, dann werden sie „kastriert“ und abgeschlagen, gewaschen, sortiert, gewogen und verpackt. Und dann beginnt die Schiffs- oder Flugreise und sie landet bei uns im Supermarkt. Dort beginnt dann der Kampf um den Preis und sie wird oft für billiges Geld verkauft.
Die Bananenpflanze blüht nur einmal in ihrem Leben, danach stirbt sie ab. Bis zur Blüte braucht sie um die 5 Jahre. Aus den Blüten wachsen dann bis zu 300 Bananen an einer Bananenpflanze.
Von der Blüte bis zur Frucht (Banane) dauert es fast ein ganzes Jahr.




Die Bananenstauden werden bereits vor der Ernte durch blaue Plastikbeutel (Blue Bags) gegen mechanische Schäden geschützt, speziell gegen Kratzer durch die harten Blätter des Baumes, denn der Kunde wünscht sich eben eine auch optisch einwandfreie Ware.
Wir kehrten wieder zurück aufs Schiff und ließen den Tag gemütlich ausklingen – verließen Martinique mit einem Auslaufdrink in der Hand und „Große Freiheit“ im Ohr und hatten noch einen schönen Abend im Restaurant „Surf and Turf“ und in der Schaubar.

