Vom Mendelpass zur Halbweghütte

Dienstag fuhren wir mit dem Auto hoch zum Mendelpass – wir hatten uns die Wanderung zur Halbweghütte rausgesucht – dabei aber übersehen, daß wir 320 HM rauf- und auch wieder runderschnaufen mußten. Gut gelaunt gings erst mal los – leicht abwärts und dann wieder eben. Nach 20 Minuten erreichten wir die Enzianhütte, die geschlosen war, aber wir waren ja noch gar nicht richtig warmgelaufen und einkehren wollten wir hier sowieso nicht. Also frohen Mutes weiter an wunderschönen Hütten vorbei…

So und dann gings schon langsam aufwärts – kann man hier leider gar nicht so erkennen 🙂

Ach – das war erst der Anfang – ich bin ganz ehrlich, wäre ich mit Männe alleine unterwegs gewesen, ich hätte ihm spätestens hier gesagt, daß ich gerne hier sitzen bleibe und warte, bis er wieder zurück kommt. Ich hab wirklich furchtbar geschnauft – war/bin immer noch nicht so ganz fit nach 6 Wochen Antibiotikum-Einnahme – das schlaucht doch irgendwie. Aber das Rudelgefühl kam durch und ich schnaufte mich nach oben – ehrlich, es war schon manchmal wirklich richtig steil.
Stephan schob sich wie eine Gazelle nach oben und irgendwann haben wir ihn aus den Augen verloren, wir drei Nachzügler gönnten uns dann auch noch ein Verschnaufpäuschen auf einer Bank. Der Wanderer, der uns von oben entgegenkam und uns mitleidig anschaute, meinte nur „Ihr habt es gleich geschafft“ – ich hätte ihn am liebsten geknutscht :). Also noch einmal Kräfte sammeln und so schoben wir uns auch die letzen paar Hundert Meter nach oben. Hab ich mich gefreut, als zwischen den Bäumen ein Hausdach zu erkennen war. HALBWEGHÜTTE!

Meine Traubensaftschorle ging fast auf ex nach unten – die Spaghetti fanden ihren Weg auch recht flott und auf den Heimweg freute ich mich. Jooo – aber auch bergab kann echt anstrengend sein – geht ganz schön auf die Knie und ich konnte mich dran erinnern, wie wir letztes Jahr kilometerlang von einer Hütte nach unten ins Tal gelaufen sind und dieser Weg nicht enden wollte. Wir marschierten wieder knapp eine Stunde nach unten und fuhren dann mit dem Auto noch auf den Penegal. Das Wetter war nicht ganz so schön und klar, aber trotzdem war die Aussicht toll:

Danach fuhren wir wieder nach Kaltern zu unserer Unterkunft – am Abend stand eine Weinprobe und Weinverköstigung an. Vorher konnten wir noch zusehen, wie die geernteten Trauben für den Wein aussortiert und vorbereitet werden.

Wir waren 17 Hausgäste, die sich dann durch 6 Weine durchprobierten und erfuhren vom Junior Winzer des Hauses viel über Wein, Weinberge, Weinreben, verschiedene Traubensorten und auch die unterschiedlichen Holzfässer. Ganz ehrlich, vom Weinstock über die Trauben, all die Arbeit, die erledigt werden muß – da verstehe ich schon, daß der Wein auch seinen Preis haben muß. Der Klosterhof besitzt ca. 5 ha Weinberge und produziert jährlich ca 40.000 Flaschen Wein.

Nach gut zwei Stunden gabs dann die hauseigenen Brotzeitmarende und wir saßen noch gemütlich zusammen – wir Mädels verschwanden gegen 23.00 Uhr in den Zimmern, die Männer schafften es bis Mitternacht 🙂