Jetzt kann Weihnachten kommen…

ist mein alljährlicher Spruch, wenn ich am Freitag abend aus der Olympiahalle komme und einen gigantischen Abend mit der Night of the Proms erlebt habe. So auch letzten Freitag.

Wir waren wie immer eine große Gruppe, die sich am Abend der Veranstaltung schon gleich die Karten fürs nächste Jahr kauft. Machen wir seit Jahren – ohne daß wir wissen, wer kommt. Und wir wurden noch niemals enttäuscht. Ich bin seit 1996 bei der Night of the Proms, Männe seit 1999. Und jeder, absolut jeder Abend war unheimlich schön.

Pop meets Classic ist das Thema und man bekommt Gänsehaut, wenn das 75-köpfige Antwerp Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Alexandra Arrieche die Popstars begleitet. Unglaublich, dieser Sound. Wenn ich auch sonst eher auf das Original stehe, eine Anastacia mit „Left outside alone“ und diesem Orchester im Hintergrund – stimmlich noch begleitet vom Chor Fine Fleur – da treibt es einem die Gänsehaut über den ganzen Körper und die Tränen in die Augen.

Der Abend begann mit Aura Dione – kannte ich vom Namen her nicht aber schon beim ersten Lied wusste ich: Die kenne ich. Alle drei Lieder waren mir bekannt – sie selbst ist nicht so meine Art Musikerin, aber man kann es ja nicht jedem Recht machen. Und die Performance war sehr gut – muß man neidlos anerkennen.

Es gibt jedes Jahr ein „Künstler des Jahres“ – es wird ein Instrument und sein Musiker vorgestellt. Vor Jahren war das die Klavierspielerin Emily Bear, die mit gerade 14 Jahren in die Tasten haute, daß die ganze Olympiahalle bzw. deren Besucher sich kaum trauten, zu atmen. Soooo etwas hatte ich vorher noch nicht erlebt.

Dieses Jahr war das Instrument des Jahres das Cello und sein Spieler Nathan Chan. Sensationell. Er kam in meinen Augen auf der Bühne etwas „seltsam“ rüber, aber musikalisch wirklich ein Genie.

Zwischen den einzelnen Popstars werden dann immer Klassik- Stücke gespielt – bekannt oder weniger bekannt, aber immer wirklich wunderschön.

Dann kam James Morrison, den kannte ich und auch er enttäuschte nicht – seine Stimme ist wirklich außerordentlich und seine Songs sind genau deswegen Hits, weil sie spitze sind. Ebenfalls tolle Performance.

Zwischendurch wieder etwas Klassik – die Macher der Night of the Proms wissen schon auch, wie sie das Publikum langsam aber sicher hochschießen können.

Der nächste Kracher kam auf die Bühne „Camouflage“ – ach nee, ich kannte die Lieder aber – Schande über mich – ich wußte nicht, daß die Gruppe so hieß. Die begleiten mich auch schon knapp 40 Jahre meines Lebens. Performance und Stimme immer noch sensationell- wirklich immer noch richtig, richtig gut.

Es folgte wieder etwas Klassik und der Chor Fine Fleur sang ein Lied aus dem Disney Film „Barbie“ – auch sehr gut gemacht und performanced. Und dann gabs Pause.

Und dann kam sie – von der ich zunächst nicht wusste, ob ich mich über sie freuen soll oder nicht. ANASTACIA – nein, sie war GIGANTISCH. Es gibt einige Lieder, die ich von ihr üüüüberhaupt nicht mag, weil es sich in meinen Ohren nach Schreierei und Gekreische anhört. Aber – keines dieser Lieder performte sie: Es waren ihre „alten Kracher“ wie „Left outside Alone“, „Sick and Tired“ und das von Udo Lindenberg gecoverte und umgeschriebene Lied „Cello“ – passend zum Instrument des Jahres. Sehr, sehr gut gemacht.

Wieder etwas Klassik und dann kam nochmals James Morrison auf die Bühne und sang sein „Broken Strings“ im Duett mit Anastacia – sehr, sehr gut. Im Original singt er das mit Nelly Furtado.

Wieder etwas Klassik – das macht es wirklich aus – diese Mischung aus Pop und Klassik ist einmalig und immer wieder begeisternd.

Und dann kamen sie auf die Bühne - auch Helden meiner Jungend: TOTO – meine Güte, die habe ich nach meinen ersten Lieblingsbands „Bay City Rollers“ und Barclay James Harvest (man sieht, der Musikgeschmack hat sich wirklich weiter entwickelt – auch in die richtige Richtung) hoch und runter gehört – 4 Alben hab ich von TOTO. Der Anfang haute mich gleich mal um – eines meiner absoluten Lieblingsliedern von ihnen: „Stop loving you“ – Schmaaaacht. Danach „Ill be over you“ – gefolgt von „Rosanna“ – und was nicht fehlen durfte „Africa“ und „Hold the Line“. Ich sag euch-Gänsehaut puuuur. Richtig, richtig genial. Und sie können es auch wirklich noch – nach 40 Jahren. Respekt.

Es folgte wieder etwas Klassik und zum Schluss kamen nochmals alle Stars auf die Bühne -was ich seit Jahren etwas vermisse ist unser gemeinsamer Song: Als es noch AIDA Night of the proms hieß, sangen wir alle zusammen zum Schluß – also Chor auf der Bühne und die komplette Olympiahalle „Land of hope und Glory“ – das war soooo schön und stimmungsvoll. Da kam wirklich das Weihnachtsfeeling auf. Ich hab leider keine Aufnahme von dem Song und der Night of the proms gefunden – aber damit ihr hört, was ich meine: Und ganz ehrlich, das geht doch schon so ein wenig unter die Haut, oder?

Also – das wars dann – mein „Jetzt kann Weihnachten kommen“ – ich bin angekommen und ich freue mich auf die Familie, die Weihnachtsfeiertage und was immer da kommen mag.

Veröffentlicht von Kerstins Reisefotos und mehr...

Reisefreudig, Fotografie-süchtig, fast immer gut gelaunt, Optimistin... Fotografie ist mein Leben - meine Leidenschaft - mein Yoga

4 Kommentare zu „Jetzt kann Weihnachten kommen…

    1. Ja – das fehlt wirklich- aber so ist es heute so oft: Gut funktionierende Dinge werden ersetzt, weil man sich dem Markt angleicht. Will der ein oder andere evtl gar nicht – aber gefragt wird man nicht

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