Krankmeldung in Deutschland: Ein System im Wandel

Die Krankmeldungen in Deutschland sind im Moment so hoch wie schon lange nicht mehr. Durchschnittlich 15,5 Tage waren die Deutschen im vergangenen Jahr krank bzw. haben sich krankschreiben lassen.

In 2023 waren es 15,1 Tage pro Jahr, in 2021 waren es noch 11,1 Tage und den niedrigsten Stand der Krankheitstage seit 1991 hatten wir in 2007 mit 8,1 Tagen. Und nun haben wir knapp das Doppelte!??!!
(Quelle: Arbeitsvolumenrechnung ( IAB))

Es ging ja auch noch nie so einfach wie im Moment. Ein Anruf beim Arzt meines Vertrauens und schon bekomme ich die Krankmeldung. Eigentlich verrückt, oder? Und eigentlich auch nicht richtig (in meinen Augen).

Ich verstehe jeden, der krank ist und nicht zur Arbeit gehen kann oder verantwortungsbewußt auch nicht gehen will. Aber es gibt auch viele schwarze Schafe, die dieses System im Moment sehr gerne ausnutzen und somit Urlaub oder Wochenende einfach mal schnell etwas verlängern.

Und nun kommt der Allianz-CEO daher und schlägt vor, einen Karenztag einzufordern – bedeutet, daß man den ersten Tag, den man sich krank meldet, nicht bezahlt bekommt. Finde ich eigentlich unmöglich und trifft hauptsächlich auch wieder die, die wirklich krank sind/waren.

Was wird passieren? Man schleppt sich in die Arbeit und steckt erfolgreich Kollegen an, die dann auch krank werden.

Auf der anderen Seite müssen wir den Krankmeldungen auch wieder etwas Herr werden – für mich eigentlich auch unmöglich, sich telefonisch krank melden zu können und nicht beim Arzt vorstellig zu werden.

DAS sollte man wieder abschaffen – sind wir krank, gehen wir zum Arzt. Ist doch eigentlich logisch, oder ? Da wird das ein oder andere schwarze Schaf dann doch eventuell ertappt werden – wobei man dem Arzt ja trotzdem erzählen kann, daß man die ganze Nacht mit Magen-Darm auf der Toilette verbracht hat. ABER man muß erst mal in der Praxis erscheinen – nix mit Anruf aus dem Urlaub.

Es gibt heutzutage sogar Firmen, die zahlen ihren Angestellten eine Prämie, wenn sie sich nicht oder wenig krank melden. Auch ein Idee – auf der anderen Seite schon traurig, daß man so agieren muß.

Bei mir (wie auch bei den meisten anderen Selbständigen) funktioniert ja nur das mit den Karenztagen – bin ich bei einem Fotoshooting- Termin krank, kann ich logischerweise nicht Arbeiten und habe dadurch einen finanziellen Verlust – wenn ich Glück habe, können wir den Termin nachholen – aber auch nicht immer. Manche Termine sind eben fix – z.B. Hochzeit, Kommunion etc.

Und so kommen wir mal wieder zu keiner gerechten Lösung – Karenztage sind sch…. Blaumachen find ich sch….. und sich krank in die Arbeit schleppen ist ebenfalls unverantwortlich und unkollegial. Von daher: Bleibt gesund, achtet auf euch und geht verantwortungsbewußt mit euch und euren Kollegen um.

Veröffentlicht von Kerstins Reisefotos und mehr...

Reisefreudig, Fotografie-süchtig, fast immer gut gelaunt, Optimistin... Fotografie ist mein Leben - meine Leidenschaft - mein Yoga

8 Kommentare zu „Krankmeldung in Deutschland: Ein System im Wandel

  1. Und dann gibt ja auch noch „Krankheiten ‚, für die ich früher nur ein müdes Lächeln übrig hatte.. Stress und Burnout soll’s ja tatsächlich geben, aaaaber.. Dass Krankenkassenbeiträge mittlerweile in astronomischer Höhe liegen ist natürlich auch eine Konsequenz der Kalenderkrankheiten und eingeflüsterten Befindlichkeit.

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    1. Ich bin da auch so gestrickt, dass ich burnout und Stress heute nicht einkochen als Krankheit ansehe, aber das mag auch völlig falsch sein. Stress hatte ich schon genug und da hat sich keiner drum gekümmert, dass wir am 2. Weihnachtsfeiertag und Neujahr in der Buchhaltung arbeiten mussten. Und ich war da – und nicht krank … hätte ich meinen Kolleginnen niemals angetan – aber das ist schon Lichtjahre her …

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      1. 7 Tage „rund um die Uhr“, also mindestens 70 bis 80 Wochenstunden – „ständig selbst“ .Und dann verlangte ein roter Wirtschaftsminister noch „Investitionssteuer‘ auf mein Betriebskapital.. Abgesehen davon, konnte ich auch noch mit eingegipsten Arm Verträge abschließen. Von nix kimmt nix..😄

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      2. Kenn ich – und wenn man dann mal erwähnt, dass es etwas stressig ist (Foto Nachtschicht und am nächsten Tag dann 12 std Hochzeit fotografieren) , dass es momentan etwas viel ist, hört man sich an: selbst schuld, nehm halt nicht alles an…. 🙄🙄🙄

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    1. Die hohen KK-Beiträge haben natürlich gar nichts mit Kalenderkrankheiten oder sonstigen Befindlichkeiten zu tun. In erster Linie geht das auf gestiegene Krankenhausbehandlungen zurück – gegenüber dem Vorjahr auf über 3,5 Milliarden Euro. Dazu kommen höhere Ausgaben für Arzneien. Im Ranking der Länder mit der höchsten Lebenserwartung liegt D unter den „reichen“ Ländern nicht einmal im Mittelfeld bzw. auf Grund „ungesunder“ Lebensweise verursachen gerade sie die hohen Behandlungskosten.

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  2. Schön zu wissen. Alleine mir fehlt der Glaube. Vielleicht hilft da aber Cannabis auf Rezept – nix unmöglich bei unserer Regierung😀 Aber wenn andere munter Krankfeiern, erlaube ich mir dann auch noch 19 Jahre weiterzuleben. Auch wenn ich dann mehr Beiträge monatlich zahlen muss, als mancher mit ehrlicher Arbeit verdient. Also Bürgergeldabgreifer sind da nicht gemeint..😄

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