Nostalgie….

„Großvater – kannst du net obi kumm‘ auf an schnelln Kaffee
Großvater – i wui dir so vui sogn, wos I erst jetzt versteh‘
Großvater – du worst mei erster Freind und des vergiss I nie
Großvater…
(Text: Gert Steinbäcker/Song: STS)

Heute ist bei mir etwas Nostalgie angesagt 🙂
Mein Opa wäre heute 109 Jahre alt geworden – er ist 2008 gestorben. Ich denke noch öfters an ihn – wir hatten eine tolle Zeit und ich bin sooo dankbar, daß ich ihn sehr lange hatte. Opa, ich denke heute ganz besonders an Dich: Happy birthday in heaven.

Andere Nostalgie – kennt Ihr diese Bonbons noch?

Ich kann mich noch an unseren kleinen Kramerladen im Heimatörtchen erinnern – das war der „Krehan“ bei uns um die Ecke. Ein winziger Laden aber vollgestopft mit allem, was man so braucht. Butter, Käse, Quark, Gemüse, Obst, Konserven, Knabberzeugs und Süßigkeiten. Natürlich gab es damals längst nicht die Auswahl, die wir heute hatten, deswegen hat er auch alles in seinem Laden unterbringen können.

Vorn an der Kasse gab es ein großes Glas dieser Bonbons und ich bekam immer eines geschenkt, wenn ich eingekauft und bezahlt hatte. Ich hab die geliebt (und liebe sie heute noch – habe sie durch Zufall letztens bei Rossmann gesehen und mußte mir eine Tüte mitnehmen).

Zitrone war meine Lieblingssorte, ein wenig traurig war ich, wenn ich Kirsch in die Hand gedrückt bekommen habe. Ich bin sicher, heute würden die Kinder sagen, daß sie das nicht so mögen und ob es vielleicht lieber Zitrone sein darf. Hätte ich mich niemals getraut.

Meine Lieblingstante ist „schuld“ an meiner Liebe zu allem, was mit Zitrone zu tun hat. Ich esse fast nur Zitroneneis, wenn ich mal Eis esse – mittlerweile geht auch Joghurteis. Weil meine Tante selbst gerne Zitroneneis gegessen hat, hat sie – wenn sie mit mir unterwegs war – mir auch immer ein Bällchen Zitroneneis spendiert.

Geschmacklich haben sich diese Bonbons nicht verändert – glaube ich zumindest. Gibts ja oft, daß die Firmen sich den „Bedürfnissen“ der Kunden angleichen und dann diverse Geschmacksveränderungen vornehmen oder Artikel ganz aus ihrem Sortiment streichen und durch „Schoko-Chilli-Pfeffer-Salz-Karamell-Weißwurst-Geschmack“- Artikel ersetzen. Nee. nicht mit mir.

Früher war es ein Gefuchtel, bis du das Bonbon im Mund hattest, das bunte Papier aufgeknibbelt und du dachtest „rein in den Mund“. Nein – um das Bonbon war nochmals ein weißes kleines Papier, welches oft furchtbar am Kaubonbon an sich klebte. DAS hat man jetzt nachhaltig weggelassen. Gut!

Und weiter gehts in der Nostalgie – vor 14 Tagen war ich in der Apotheke. Bei uns im Einkaufszentrum ist eine „Sani Plus“ Apotheke, in der steht man sich einen Wolf, bis man dran kommt. Unter 15 Minuten, bis man wieder draußen ist, geht da selten etwas.

Gut – ich stehe so und gucke entnervt und da sehe ich doch das:

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Wer kennt es noch? Habe ich als Kind literweise trinken „müssen“ und das hat sooo gut geschmeckt. Ziemlich süß, aber lecker. Musste ich mitnehmen und hab es mir zu Hause gegönnt. Schmeckt immer noch sehr gut.
Da würde sich heute wahrscheinlich jeder Arzt schütteln, wenn man ihm erzählt, daß man das literweise getrunken hat..“Der Zucker, die Kalorien, Fruchtzucker…. gaaanz schlecht“

Was ich damals auch noch zu mir nehmen musste, war „Sanostol“ – das war schrecklich. Klebrig süß und dickflüssig. Boah – da war mir schon alleine bei dem Gedanken an den Eßlöffel, den ich morgens vor der Schule nehmen mußte, ganz anders. Ich hab heute noch den Singsang von der Werbung im Ohr – Sa – nos – tol….. Und die Kinder in der Werbung guckten ganz verzückt. Unbegreiflich.

Und dann hat man früher auch noch ganz viel gestrickt – und auch oft „Fürbes“ – kennt ihr den Begriff? Ich weiß nicht, ob es hessisch ist oder vielleicht sogar „Schlüchternerisch“ – das sind Socken.

Und ich hab meine Liebe zur Sockenstrickerei wieder neu entdeckt – als ich krank war, hab ich mal wieder angefangen, das erste Paar war so „lala“ – mittlerweile gehts recht gut und auch die Ferse, die für manche ein Problem ist, ist wirklich einfach zu stricken.

Läuft bei mir gerade in Serie – das Sockenstricken – bei dem Abendprogramm im Fernsehen für mich überhaupt kein Verzicht und da hock ich mich doch lieber mit meiner Wolle und meinem Nadelspiel hin und stricke los. Eine Socke am Abend ist gar kein Problem.

Und steigerungsfähig ist das Ganze auch noch mit einem Zopfmuster:

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Und es macht so Spaß, weil es wirklich schnell gestrickt ist und man das Ergebnis auch gleich anziehen kann. Meiner Mum hab ich schon ein Paar versprochen und es bekommt jetzt jeder, der sie will oder auch nicht, zur nächstbesten Gelegenheit ein paar selbstgestrickte Fürbesse geschenkt.

Ich habe mir schon die nächsten Muster rausgesucht und eventuell bringe ich auch noch etwas Farbe ins Nadelspiel – so eine andersfarbige Ferse und Spitze sehen bestimmt auch gut aus. Ich werde berichten und vorstellen 🙂

Ich finde es toll, daß gerade Stricken wieder etwas in Mode kommt – es ist so herrlich, etwas Selbstgemachtes zu verschenken, da steckt so viel Herzblut und Liebe und vorallem Zeit dahinter. Aber aufgepasst – nicht jeder schätzt und wertschätzt solche Arbeiten. Aber ärgert euch nicht drüber – manche Menschen wissen eben nicht, wie viel Zeit dahinter steckt. Auftrennen, weil man sich verzählt hat, nach 15 Runden feststellen – uupss – da ist ja eine Masche verlorengegangen…ach Mist, der Bund ist doch etwas eng…..

Egal- ich weiß, wer diese Arbeiten schätzt und genau der bekommt dann so etwas.

Euch allen einen schönen Donnerstag – das Wochenende steht schon fast vor der Tür.

Veröffentlicht von Kerstins Reisefotos und mehr...

Reisefreudig, Fotografie-süchtig, fast immer gut gelaunt, Optimistin... Fotografie ist mein Leben - meine Leidenschaft - mein Yoga

Ein Kommentar zu “Nostalgie….

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