Mir schwillt gerade der Kamm – ich hab einen Hals von hier bis Bagdad und die Krawatte drumherum ist genau so groß/lang/weit..

Ich bin seit 2002 privat krankenversichert – ich will mich dazu nicht groß erklären – nur soviel: Ich war damals in der gesetzlichen Krankenkasse „freiwillig versichert“ und habe damals dort mehr gezahlt als bei meinem Eintritt in die private Krankenversicherung – die Leistungen waren deutlich besser. Mittlerweile habe ich jede jährliche Beitragserhöhung meiner privaten Krankenversicherung „mitgemacht“ (mitmachen müssen) und mein monatlicher Beitrag im Moment ist … hoch. Gut – es geht um meine Gesundheit. Nehm ich jetzt einfach mal in kauf (bleibt mir ja nix anderes übrig).
Und bei der privaten Krankenversicherung läuft das ja so, daß ich vom Arzt die Rechnung bekomme und diese an meine Versicherung weiterleite – in der Zwischenzeit zahle ich den Arzt und die Krankenkasse zahlt mir dann die Arztrechnung. Normalerweise bekomme ich das Geld bei der Krankenkasse in 2-3 Wochen erstattet. Ich zahle dem Arzt die Rechnung aber sofort, da der ja schon seine Dienstleistung vollbracht hat und ich es unverschämt finde, wenn er nun auch noch länger auf sein Geld warten muß. Oft sind ja auch noch von Behandlungsende bis Rechnung noch mal 12 Tage ins Land gegangen und dann ist es nur fair, das relativ zügig zu bezahlen.
Seit Monaten nimmt sich nun meine Krankenversicherung folgendes heraus: Ich reiche die Rechnung ein (bei der letzen Einreichung war es der Ganzkörpercheck vom Internisten, die dazugehörende Laborrechnung und eine Rechnung von meiner Frauenärztin – insgesamt ungefähr 1.600 Euro. Die habe ich also bezahlt und am 20.02. bei meiner Krankenversicherung per APP eingereicht. Heute (am 02.03.2023 ) bekomme ich einen Hinweis in der APP, daß mein „Anliegen vom 20.02. (also meine Einreichung der Rechnungen) VORAUSSICHTLICH bis zum 27. MÄRZ bearbeitet wird. Ich solle doch bitte Verständnis haben, daß auch der Postweg und die Überweisungsdauer nicht berücksichtigt werden könne.
NEIN – hier habe ich kein Verständnis mehr!!! 5 Wochen soll ich in Vorleistung für die Krankenkasse treten? Mit 1.600 EURONEN? Meine Beitrag zahle ich jeden ersten im Monat im Voraus per Einzug. Wie wäre es denn, wenn ich diese Einzugsermächtigung kündige, mir nun monatlich eine Rechnung zuschicken lasse und dann lapidar erkläre, daß ich meinen Beitrag voraussichtlich bis Ende des Monats zahlen werde – ich aber nicht für die zügige Überweisung garantieren kann. Da bin ich doch nach drei Monaten aus der Krankenversicherung geflogen.
Ich hatte letzte Woche dort angerufen und eine sehr unfreundliche Dame wies mich darauf hin, daß nun sehr vieles automatisiert werde (ist das mein Problem? NEIN – ist es nicht) und sie darauf keinen Einfluß mehr haben. Ich solle dann doch eben die Rechnungen vom Arzt so lange liegen lassen, bis ich die Überweisung von der Krankenkasse erhalten habe. Klar, ich verderbe es mit meinen Ärzten, bekomme evtl noch ne Zahlungserinnerung und eine Mahnung und erkläre „meine Krankenkasse zahlt nicht“. Wenn der Arzt böse wäre, würde er erwidern, daß er ja nicht die Krankenkasse behandelt habe, sondern mich. Und er hätte sogar recht.
Also der langen Rede kurzer Sinn – ich habe heute ein Schreiben aufgesetzt – an den Vorstand der DKV und dem einfach mal erklärt, wie das so in der Praxis abläuft – ob die das alles so wissen, ist fraglich. Und ich hätte gerne eine schriftliche Stellungnahme. Und ärgern tu ich mich gerade schon wieder ziemlich über den Verein. Aber man ist ja a) hilflos und b) auch abhängig. Ein Wechsel der Krankenversicherung macht keinen Sinn und ob es woanders so viel anders ist, weiß man nicht. Ich ärgere mich aber wirklich und das mußte jetzt noch mal raus – Danke für eure Augen und (im übertragenen Sinne) Ohren.
ACH – etwas Positives habe ich auch noch zu berichten: Ich war heute nochmals bei meinem Orthopäden und der hat mir das Okay zum Skifahren gegeben – sollte ich in den Skistiefel hinein kommen (DAAAA sehe ich momentan noch das größte Problem).
Startet schön ins Wochenende – ich fange nun meine Krawatte ein und versuche, das Wochenende ebenfalls schön zu beginnen 🙂

Tja, irgendwann fängt es, irgendwo an zu haken. Ich stehe der ganzen privaten Krankenversicherung skeptisch gegenüber.
Wenn ich jetzt hart wäre, würde ich sagen: die Entscheidung hast du getroffen und jetzt fängt es an zu haken und du bist sauer. Kann ich verstehen, aber wärest du geblieben, dann…
Da ich kein Öl ins Feuer gießen möchte, mache ich das nicht.
Ob jener Brief an den Vorstand etwas bringt, weiß ich nicht. Es ist natürlich ein Vorteil für die Krankenkasse, wenn sie später zahlt. Den werden sie sich nicht nehmen lassen und ein Wechsel kommt auch nicht in Frage. Vor allem nicht zurück in die Gesetzliche.
Wie eine Lösung aussieht? Keine Ahnung. Für mich dürfte es in ganz Deutschland nur eine Krankenversicherung geben. Der Beitrag wäre für alle gleich und vor allem niedriger, weil die ganzen Köpfe nicht bezahlt werden müssen. Die Gehälter der Mitarbeiter werden ja auch von den Versicherten getragen. Braucht man das? Braucht man so viel Krankenversicherungen? Meiner Meinung nach nicht.
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Ja – die Entscheidung habe ich vor über 20 Jahren getroffen und war mit Sicherheit die richtige – es ist halt nun auch hier so, daß Arbeitsplätze rationalisiert werden und wo früher ein Mensch saß, wird die Arbeit nun über einen Computer gemacht. Sehr traurig – aber wenn ich in meinem Bekanntenkreis so rumhöre, wird mir schon manchmal Angst und Bange. Überall Arbeitsplatzabbau – Leute werden entlassen und der Job macht entweder der Kollege (bis zum Burn out) oder ein Computer…. Gleiche Krankenkassenbeiträge fände ich hmmm – interessant – frag mich sowieso, warum Frauen mehr zahlen müssen – ja, ich weiß, wir können Kinder bekommen und und und …. haben wir uns nicht ausgesucht. Ich verlange von dem Raucher ja auch nicht, daß er einen höheren Beitrag zahlt, weil er evtl Lungenkrebs bekommt… da ist es doch schon wieder schwierig, eine Gerechtigkeit hinzubekommen…
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Skifahrer haben auch ein höheres Risiko. Aber egal. Ich habe im zweiten Kommentar meine Meinung eingestellt. Die Mitarbeiter werden überall knapp und deshalb wundert mich das nicht. Hätten wir eine Krankenversicherung, mit einem Hauptsitz und wegen mir in jedem Bundesland einem Ansprechpartner, dann könnten die Kosten begrenzt werden. Aber daran hat niemand in der Branche ein Interesse, weil es der eigene Ast ist, an dem man sägt.
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High heels Träger, Alkoholiker, Gärtner.. alleys potentielle Risikomitglieder… ich bin für die Abschaffung der kv und wir zahlen I der Rechnungen beim Arzt … dann überlegt jeder, ob er wirklich hin muss … etwas Ironie und etwas Wahrheit
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Eine Frau mit 800 € Rente kann keine 1600€ beim Arzt lassen. Es gibt, wie bei allem im Leben 2 Seiten der Medaille. Das hilft dir mit deinem Problem auch nicht weiter.
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Welches Problem?
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Wie ich gesagt habe, war da Ironie dabei….
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Ich habe mal nachgesehen. Es gibt 96 gesetzliche Krankenkassen plus die Private. Das sind 95 Vorstände zu viel, die alle Geld verdienen wollen. Wer Zusätze in der Leistung haben möchte, der sollte sich zusätzlich versichern. Private sollten ganz abgeschafft werden.
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Das ist eine wirklich gute Idee – fände ich total praktisch – will ich mehr service, muß ich mehr zahlen –
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